In Erfurt soll ein Ausstellungshaus für Suchtprävention mit bundesweiter Ausstrahlung entstehen. Bald steht dafür ein wichtiger Schritt an.
Die Planung zum Neubau für ein bundesweit besonderes Ausstellungshaus zum Thema Suchtprävention in Erfurt geht voran. Zwanzig Architekturbüros und Landschaftsarchitekten nehmen am Wettbewerb für das Gebäude und die umliegende Freifläche teil, sagte Susanne Rockweiler, Vorständin und Chefkuratorin von Welt der Versuchungen. Die Stiftung möchte mit dem Ausstellungshaus neue Wege in der Suchtprävention gehen, diese mit Wissenschaft und zeitgenössischer Kunst verbinden. „Es ist ein deutschland- und europaweit einzigartiges Projekt“, so Rockweiler. Rund 20 Millionen Euro gibt es vom Bund für das Bauvorhaben.
Abhängigkeiten als Thema – Auch von Social Media
Längst geht es bei Welt der Versuchungen nicht nur um herkömmliche Suchtmittel wie Alkohol, Nikotin oder illegale Drogen. Abhängigkeiten können auch ohne Stoffe entstehen, so Rockweilers Argument. Der Ansatz wird in einer aktuellen Ausstellung deutlich: In einer ehemaligen Buchhandlung in der Erfurter Innenstadt zeigt die Schau mit dem Titel „Be.Like.Me Social Media und ich“ noch bis zum 31. Oktober anhand von Installationen und anderer Kunstwerke Zusammenhänge von Sucht und Sozialen Medien auf.
Dabei setzt die Stiftung auf renommierte Namen aus der Kunstszene und wissenschaftliche Begleitung etwa aus der Medizin, Sozialforschung und Psychologie. „Wir wollen nicht mit erhobenen Zeigefinger arbeiten, sondern die Leute zum Nachdenken über ihr eigenes Verhalten und Konsumieren bringen“, so Rockweiler.
Das Konzept soll dann auch im eigenen Ausstellungshaus fortgeführt werden. Dieses soll laut Planung voraussichtlich 2027 eröffnet werden. Beim Bau soll besonders auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Die Ergebnisse des aktuellen Planungswettbewerbes werden Ende des Jahres präsentiert.