Krieg und Gewalt: Deutsche Bischöfe besorgt über Eskalation in Nahost
Bei ihrem Herbsttreffen in Fulda sprechen die katholischen deutschen Bischöfe auch über den Krieg in Nahost.

Bei ihrem Herbsttreffen in Fulda sprechen die katholischen deutschen Bischöfe auch über den Krieg in Nahost.

Die katholischen deutschen Bischöfe zeigen sich sehr besorgt über die jüngste Eskalation der Gewalt in Nahost. „Im Gazastreifen, im Westjordanland oder im Libanon, überall Gewalt, Leid und Verlust“, sagte in Fulda der Augsburger Bischof Bertram Meier, der zugleich Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. Die Bischöfe forderten eine Freilassung der israelischen Geiseln, außerdem müsse es umfassende humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen sowie eine sofortige Waffenruhe geben. 

Die internationale Gemeinschaft und die Bundesregierung müssten Druck auf die israelische Regierung erhöhen und auf eine Zwei-Staaten-Lösung hinwirken. „Nur sie kann die Freiheit und Sicherheit für Israel und Palästina und eine dauerhafte Stabilität für die Region des Nahen Ostens gewährleisten“, sagte Bischof Meier. Unter dem Krieg litten auch römisch-katholische Christen in der Region, darunter vor allem die etwa 1.000 Christen im Gazastreifen, von denen nicht wenige bei israelischen Luftanschlägen gestorben seien.

Die Deutsche Bischofskonferenz trifft sich derzeit in Fulda zu ihrer traditionellen Herbstversammlung. Zu Gast war am Mittwoch der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der über die aktuelle Situation in der Region berichtete.

Der Paderborner Erzbischof Udo Bentz berichtete, dass katholische Hilfsorganisationen es schwer hätten, Spenden für die humanitäre Hilfe im Gazastreifen einzuwerben, da es viele Vorbehalte gebe. „Zum einen wird nicht deutlich und ausreichend genug in der Öffentlichkeit darüber gesprochen, was derzeit direkt und konkret möglich ist. Zum anderen gibt es den Verdacht, dass Spenden dem Terror der Hamas zugutekommen würden.“ Die humanitären Hilfsorganisationen bräuchten aber dringend Unterstützung. Die Kirche stehe an der Seite der Opfer, die an der Folgen der Gewalt litten, gleich welchem Volk und welcher Religion. „Wir sind Anwalt der Würde aller Menschen, Israelis wie Palästinenser.“