Personalie: Trumpf-Chefaufseher soll neuer Industriepräsident werden
Der BDI ist einer der einflussreichsten Lobbyverbände in Deutschland. An dessen Spitze könnte bald ein Unternehmer aus Baden-Württemberg stehen.

Der BDI ist einer der einflussreichsten Lobbyverbände in Deutschland. An dessen Spitze könnte bald ein Unternehmer aus Baden-Württemberg stehen.

Trumpf-Aufsichtsratschef Peter Leibinger soll neuer Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie werden. Amtsinhaber Siegfried Russwurm (61) schlug Leibinger im Namen der Findungskommission als seinen Nachfolger vor, wie der BDI mitteilte. Der 57-Jährige ist neben seinem Posten als Chefaufseher auch Gesellschafter des Maschinenbauers und Laserspezialisten aus Ditzingen bei Stuttgart. 

Leibinger soll auf der Mitgliederversammlung am 25. November zum Präsidenten für die Amtszeit 2025/2026 gewählt werden. Der frühere Siemens-Manager Russwurm ist seit Anfang 2021 an der Verbandsspitze. Er werde nach zwei Amtszeiten am Jahresende das Amt abgeben, wie es die Satzung des Verbands vorsehe. Leibinger sei ein „exzellenter Kenner“ sowohl großer als auch mittelständischer und familiengeführter Industrieunternehmen, teilte Russwurm mit. Leibinger selbst wird mit den Worten zitiert, der Industriestandort Deutschland sei in einer herausfordernden Situation. 

Der BDI hatte vor Kurzem unter Berufung auf eine Studie gewarnt, rund ein Fünftel der industriellen Wertschöpfung in Deutschland sei bedroht. Das Risiko einer De-Industrialisierung durch die stille Abwanderung und Aufgabe gerade vieler Mittelständler nehme kontinuierlich zu und sei teils schon eingetreten. Russwurm hatte von vielen strukturellen Problemen gesprochen, zum Beispiel die im internationalen Vergleich hohen Energiepreise und Steuern.