Kiffen: Cannabis-Anbauverein plant bald erste Gras-Ausgabe
Hanfpflanzen wachsen inzwischen schon in zahlreichen Berliner Gärten und Wohnzimmern. Bald soll es auch mit dem gemeinschaftlichen Anbau losgehen. Was der Anbauverein Green Leaf Society plant.

Hanfpflanzen wachsen inzwischen schon in zahlreichen Berliner Gärten und Wohnzimmern. Bald soll es auch mit dem gemeinschaftlichen Anbau losgehen. Was der Anbauverein Green Leaf Society plant.

Der erste legale Joint mit Gras aus einer Anbauvereinigung kann in Berlin womöglich noch diesen Winter angezündet werden. „Wir rechnen mit einer frühestmöglichen Abgabe der ersten Charge Mitte Dezember 2024“, sagte Jana Halbreiter, Vorstandsvorsitzende der Green Leaf Society der Deutschen Presse-Agentur. Der Verein ist bislang der einzige in Berlin, der eine Genehmigung für den gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau erhalten hat.

Noch fehle eine endgültige Mitteilung des Bauamtes, um den Betrieb der Anlage rechtssicher aufzunehmen, erklärte Halbreiter. Davon hänge das genaue Timing ab. Eine Anbaufläche gebe es aber schon. Nach Angaben der Vereinsvorsitzenden handelt es sich um eine gewerbliche Bestandsimmobilie. Insgesamt stünden 300 Quadratmeter Fläche mit mehreren Räumen zur Verfügung. „Wir planen im ersten Durchlauf zwischen 300 und 400 Pflanzen anzubauen, haben aber aufgrund einer großen Fläche noch viel Erweiterungspotenzial.“

Nicht jeder Interessent wird als Mitglied akzeptiert

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hatte den Antrag des Vereins Ende August genehmigt. „In der ersten Woche nach Lizenzerhalt erhielten wir 250 Mitgliedsanfragen“, sagte Halbreiter. Der Verein achte aber auf eine „ausgeglichene Mitgliederstruktur“ und nehme nicht jeden auf. Aktuell gebe es 100 verifizierte Mitglieder. Bis Ende des Jahres sollen bis zu 250 weitere Mitglieder von der Warteliste aufgenommen werden.

Berlinweit wurden nach Informationen der Gesundheitsverwaltung 21 Anträge für den gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis erstellt. Für die Bearbeitung und Genehmigung der Anträge soll künftig das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) zuständig sein. Eine Rechtsverordnung gibt es aber nach wie vor nicht, sagte die Sprecherin der Gesundheitsverwaltung, Dörthe Arnold. Bis dahin liegt die Zuständigkeit bei den Bezirken.

Vereinigungen dürfen bis zu 500 Mitglieder haben

Seit 1. Juli können als zweite Stufe der Cannabis-Legalisierung in Deutschland nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern an den Start gehen und dafür zuerst einmal eine Erlaubnis beantragen. In den Clubs können Erwachsene dann Cannabis gemeinsam anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Es gelten aber zahlreiche Auflagen.