Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Konjunkturflaute fest. Dabei kommt Ostdeutschland in diesem Jahr noch etwas besser weg. Was vor allem einen Grund hat.
Die ostdeutsche Wirtschaft dürfte nach Einschätzung des IWH in diesem Jahr leicht zulegen und damit besser abschneiden als Deutschland insgesamt. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechnet 2024 mit einem Wachstum von 0,2 Prozent im Osten. Bundesweit wird dagegen ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent erwartet.
Zwar befinde sich die deutsche Wirtschaft allgemein in einer ausgeprägten Schwächephase, stellten führende Wirtschaftsforschungsunternehmen in ihrer Gemeinschaftsprognose fest. Der Abschwung sei im Osten allerdings geringer, weil das exportorientierte verarbeitende Gewerbe im Osten eine geringere Bedeutung habe als im Westen.
IWH: Verschobene Intel-Fabrik mit nur wenig Auswirkungen auf Konjunktur
Einen großen Einfluss habe die dienstleistungsorientierte Wirtschaft in Berlin für die Entwicklung im Osten. In den vergangenen Jahren habe Ostdeutschland auch von einigen Großprojekten wie der Inbetriebnahme des Tesla-Werks in Grünheide profitiert, teilte das IWH mit. Es sei aber fraglich, ob sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetze.
Intel hat den Baubeginn für seine Chipfabrik in Magdeburg zunächst für zwei Jahre gestoppt. Dadurch würden die Aussichten für die nächsten zwei Jahre allerdings nur wenig eingetrübt, so das IWH. Die Produktion sollte ohnehin erst frühestens ab 2027 aufgenommen werden.
„Was die ostdeutsche Wirtschaft immer mehr bremst, ist der negative demografische Trend“, sagt Oliver Holtemöller, Vizepräsident am IWH. Für die kommenden beiden Jahren rechnet das IWH nur mit einem leichten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 und 1,2 Prozent, was leicht unter der Entwicklung Deutschlands liege.