Vergleichstest: Matratzen bei Stiftung Warentest: Wer viel ausgibt, wird enttäuscht

Es ist wieder so weit: Stiftung Warentest hat Schaum- und Federkernmatratzen getestet. Es gibt auch einen neuen Testsieger – und es ist nicht das teuerste Exemplar.

„Wie man sich bettet, so liegt man“, das wusste schon Bertolt Brecht. Er meinte aber wohl nicht unbedingt Matratzen. Doch das Sprichwort passt – denn die Wahl der richtigen Schlafunterlage entscheidet darüber, ob man morgens vollkommen gerädert in den Tag startet oder sich erholen konnte. Ein Klassiker in der Kaufberatung ist der Vergleich der Stiftung Warentest – und auch in der neuesten Ausgabe gibt es gravierende Unterschiede. Sowohl preislich als auch in puncto Qualität.

Im aktuellen Test prüften die Experten fünf Federkern- und sechs Schaumstoffmatratzen. Die gute Nachricht: Eine „mangelhafte“ Matratze war nicht dabei, dafür aber ein neuer Testsieger bei den Schaumstoffmodellen. Außerdem: Der beste Neuzugang unter den Federkernern ist gleichzeitig auch der Preistipp.

2000 Euro aus dem Fenster geworfen

Hart einstecken musste hingegen die teuerste Matratze im Test. Die mit 2000 Euro weit über dem Preisdurchschnitt liegende Tempur ProCoolQuilt  kam im Test lediglich auf die Gesamtnote „befriedigend“ (2,9). 

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Sie konnte nicht nur bei den so wichtigen Liegeeigenschaften lediglich „mäßig“ überzeugen, sondern war auch die einzige Matratze im Test, die wegen eines Schadstoffs auffiel. Die Tester fanden einen „hohen Gehalt des Konservierungs- und Antischimmelmittels Zinkpyrithion“, heißt es. Dieser soll die Fortpflanzung gefährden und ist in Kosmetika seit Jahren verboten.

Zu allem Übel fiel die Tempur auch noch in der Handhabung durch, da die schwere 25-Kilo-Schlafunterlage nicht einmal Griffe hat. 

Spannend ist auch ein Blick auf die neuesten Technologien für Matratzen. Denn sogenannter „Memoryschaum“, auch „Visko-Schicht“ genannt, soll den Liegekomfort durch eine Anpassung an die Körperkontur deutlich erhöhen. In der Praxis zeigte sich aber: Selten wirkt sich diese Zusatzausstattung positiv aus – und führte im Test bei einigen Modellen sogar zu Rissen und Problemen in der Klimakammer.

Ikea überzeugt, Matratze von f.a.n. holt den Sieg

Umso erfreulicher ist ein Blick auf die diesmaligen Testsieger. Bei den Federkernmatratzen überzeugte die Ikea Valevåg ab 199 Euro. Sie gehört nicht nur zu den günstigsten Modellen im Test, sondern fiel auch durch gute Liegeeigenschaften, einen sehr guten Bezug und eine hohe Haltbarkeit auf. Mit der Gesamtnote „gut“ (1,9) liegt sie nur knapp hinter der bestplatzierten Schlaraffia myNap TFK, die bereits im vergangenen Jahr mit einer 1,6 („gut“) das Testfeld anführte und preislich derzeit ebenfalls bei etwa 200 Euro liegt.

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Bei den Schaumstoffmatratzen gibt es sogar einen neuen Erstplatzierten. Die Max Foam by fan von der Marke f.a.n., aktuell für etwa 230 Euro zu kaufen, erhielt von den Testern die Note 1,6, also ein „gut“. Sie schnitt in puncto Liegeeinschaften mit einem „gut“ ab, in allen anderen Disziplinen erreichte sie sogar ein „sehr gut“. Nur großen, schweren Rückschläfern empfiehlt die Stiftung Warentest ein anderes Modell, etwa besagte Federkernmatratze von Ikea oder das aktuell zweitplatzierte Schaumstoffmodell Pro Body S 592 von Breckle Weida für derzeit etwa 200 Euro.

Wer sich nicht auf einen bestimmten Härtegrad festlegen will, sollte sich zudem die sogenannten Duo-Matratzen anschauen. In dieser Kategorie haben die Tester diesmal zwar keine neuen Modelle geprüft, empfehlen aber weiterhin die Bodyguard Anti-Kartell-Matratze von Bett1.de oder die Emma 25 Flip, beide gibt es ab etwa 200 Euro.

Ein Blick auf die Preise verrät: Eine gute Matratze muss auch weiterhin nicht teuer sein. Wer besonders tief in die Tasche greift, wird sogar eher enttäuscht. 

Den kompletten Test sowie eine Übersicht über früher getestete Matratzen finden Sie kostenpflichtig auf www.test.de

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