Auf der Most-Wanted-Liste des FBI landen nur die schlimmsten Schwerverbrecher. Bislang gehörten nur elf Frauen dazu – das sind sie.
Bei Verbrechern ist sie berüchtigt und gefürchtet: Wer auf der Most-Wanted-Liste des FBI landet, dessen Gesicht geht um die Welt. Der Ermittlungsdruck wird enorm. Seit ihrer Einführung im Jahr 1950 standen insgesamt 531 Menschen auf der Liste. Doch nur elf Mal waren die gesuchten Personen Frauen. Eine von ihnen ist bis heute flüchtig.
Als erste Frau kam 1968 Ruth Eisemann-Schier auf die Liste. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten eine Millionärstochter entführt. Brenda Delgado dagegen engagierte aus Eifersucht einen Auftragsmörder, Shanika S. Minor erschoss ihre Nachbarin wegen zu lauter Musik und Marie Dean Arrington war Mitglied einer gefährlichen Gang.
Aber auch politische Aktivistinnen waren unter den meistgesuchten Verbrecherinnen. So zum Beispiel die heute noch lebende Angela Yvonne Davis, die kurzzeitig auf der Liste landete und am Ende von allen Anklagepunkten freigesprochen wurde.
Mehrere der gesuchten Frauen bauten sich trotz der öffentlichen Fahndung ein neues Leben auf, heirateten und bekamen Kinder. Katherine Ann Power wurde Lehrerin und stellte sich erst nach zwei Jahrzehnten freiwillig dem FBI – da hatte man sie schon längst von der Liste genommen.
In Deutschland gibt es eine solche Liste nicht mehr. Aber auch das Bundeskriminalamt (BKA) fahndet öffentlich nach ausgewählten Personen. Dem zurückhaltenden Beamtendeutsch entsprechend heißt die Liste des BKA „Fahndung zur Festnahme“. Dort stehen neben RAF-Mitgliedern, Mördern und Clan-Chefs auch Hacker – und nur zwei Frauen. Eine von ihnen, Ruja Ignatova, ziert auch die aktuelle FBI-Liste.
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