Überflutungen: Entspannung bei Hochwasser – Kreise fahren Alarmstufe zurück

Aufatmen bei den Einsatzkräften und Bewohnern entlang der Oder: Bei der Hochwasserlage stehen die Zeichen auf Entspannung. Die Deichläufer können ihren Dienst allmählich beenden.

Die Hochwasserlage entlang der Oder in Brandenburg hat sich entspannt. Die höchste Alarmstufe 4 wurde angesichts sinkender Pegelstände auf 3 zurückgestuft, wie die Landkreise Oder-Spree und Märkisch-Oderland mitteilten. Auch die Vorkehrungen zum Schutz der Deiche und die Arbeit der Krisenstäbe werden allmählich zurückgefahren. 

In Frankfurt (Oder) jedoch bleibt die Alarmstufe 4 vorerst noch bis Samstagmorgen bestehen und wird dann zurückgesetzt. Die Hochwasserschutzanlagen stünden weiter unter hohem Druck, teilte die Stadt mit. 

Deichwachdienst wird bei Lebus und Golzow am Sonntagabend eingestellt

Der Deichwachdienst, bei dem sogenannte Deichläufer die kilometerlangen Schutzdämme abgehen und auf Schäden überprüfen, wird bei Lebus und Golzow im Kreis Märkisch-Oderland voraussichtlich am Sonntag um 18.00 Uhr eingestellt. Die Arbeit des eigenen Katastrophenschutzstabes könne beendet werden, hieß es. 

Eine Sprecherin des Landkreises Märkisch-Oderland sagte: „In den nächsten Tagen wird die Normalität auch in Lebus wieder zurückgekehrt sein.“ Die Altstadt des Ortes direkt an der Oder, der nicht durch einen Schutzdeich gesichert ist, war teils stark vom Hochwasser betroffen, da das Wasser bis an die Häuser heran schwappte. „Da ist Entspannung eingetreten. Das Wasser geht zurück.“ 

Zwar werden in der Region noch Keller ausgepumpt. Es zeichne sich aber nicht ab, dass größere Schäden eingetreten seien. Ein Problem waren laut Landkreis Biber, die wegen vieler hinterlassener Schadstellen an den Deichen auch geschossen wurden. „Die Maßnahme war wichtig, um Menschenleben und das Eigentum der Bewohner im Oderbruch zu schützen“, so die Sprecherin der Kreisverwaltung.

Auch im Landkreis Oder-Spree, wo die Pegelstände Eisenhüttenstadt und Ratzdorf in kritische Höhen stiegen, hieß es: „Die Lage war ernst, aber nicht so ernst, dass am Ende Leben und Hab und Gut der Menschen in Gefahr waren.“ Eine Sprecherin sagte, die Zeit der Aufarbeitung werde noch kommen, wenn die Pegelstände gesunken seien. Bei den Einsatzkräften und vielen freiwilligen Helfern aus der Bevölkerung habe die Bewältigung der Hochwasserlage „Hand in Hand“ funktioniert. „Das Miteinander war so ein Erfolgsgeheimnis.“