Kulturhauptstadt Europas 2025: Dix, Münter, Jawlensky - "Best of" der Sammlung Gunzenhauser
Kunstliebhaber müssen in Chemnitz nicht bis 2025 warten, wenn die Stadt als Kulturhauptstadt Europas reüssiert. Schon jetzt breitet das Museum Gunzenhauser Schätze seiner renommierten Sammlung aus.

Kunstliebhaber müssen in Chemnitz nicht bis 2025 warten, wenn die Stadt als Kulturhauptstadt Europas reüssiert. Schon jetzt breitet das Museum Gunzenhauser Schätze seiner renommierten Sammlung aus.

Auf dem Weg ins Kulturhauptstadtjahr lässt das Chemnitzer Museum Gunzenhauser tief in seine weltweit gefragte Sammlung blicken. Anliegen sei es, wichtige Hauptwerke zu präsentieren und Kunst weitgehend für sich sprechen zu lassen, sagte Museumsleiterin Anja Richter der Deutschen Presse-Agentur. Schwerpunkte der „Best of“-Schau, die von diesem Sonntag an Besuchern offen stehe, lägen auf der Kunst der Neuen Sachlichkeit und dem deutschen Expressionismus. Dazu ist eine ganze Etage dem Werk von Otto Dix gewidmet. Auch die Expressionisten nehmen großen Raum ein vor allem mit Malerei und Grafik von Gabriele Münter und Alexej von Jawlensky.

Das Museum gehört zu den Kunstsammlungen Chemnitz und beherbergt in einem früheren Bankgebäude die Sammlung des Münchner Galeristen Alfred Gunzenhauser. Sie umfasst den Angaben nach mehr als 3.000 Arbeiten von 270 Künstlern und Künstlerinnen vor allem aus der Zeit um 1900, dem Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und der Abstraktion im 20. Jahrhundert. Allein 380 Werke stammen von Dix, weitere Schwerpunkte bilden das Schaffen von Jawlensky sowie Arbeiten von Münter, Willi Baumeister, Conrad Felixmüller, Serge Poliakoff, Uwe Lausen und Johannes Grützke.

In der neuen Schau werden auch das kleinste, das größte und das bislang am weitesten gereiste Werk der Sammlung gezeigt. Letzteres sei Münters „Landschaft mit Hütte im Abendrot“, erklärte Richter. „Es wird am meisten ausgeliehen und am häufigsten angefragt.“ So sei es schon bis nach Los Angeles gereist. Immer wieder müssten Anfragen abgelehnt werden, um das Gemälde aus dem Jahr 1908 zu schützen. Die große Nachfrage erklärt sich die Expertin mit dem weltweit großen Interesse am Expressionismus.

Fortsetzung: Besucher küren ihre Favoriten 

In der neuen Ausstellung sind laut Richter mehr als 200 Kunstwerke zu sehen. In einem Raum geben die Mitarbeiter des Museums auch einen persönlichen Einblick auf ihre Favoriten der Sammlung. Zudem können Besucher ihre Lieblinge aus dem umfangreichen Gunzenhauser-Fundus küren. Denn nach den „Curator’s favourites“ wird in einem Jahr der Blick umgekehrt: In der Fortsetzung „Best of. Part II“ werden die Favoriten der Besucher präsentiert. 

Mit der aktuellen Schau geht das Museum ins Kulturhauptstadtjahr 2025, sie steht bis Mitte März Besuchern offen. Chemnitz trägt im kommenden Jahr zusammen mit Nova Gorica in Slowenien den Titel Kulturhauptstadt Europas. Als großes Ausstellungsprojekt bereitet das Museum Gunzenhauser dazu eine Schau zu europäischen Realismusbewegungen in den 1920er und 1930er Jahren vor. Dazu sollen rund 300 Werke von mehr als 70 Leihgebern aus 20 Ländern gezeigt werden. Die Eröffnung ist für Ende April 2025 geplant. 

„Best of“-Ausstellung