Die FDP bangt um den Einzug in den nächsten Bundestag. Den meisten Bürgern ist das egal. Nur eine Gruppe gibt der Partei Anlass zu etwas Hoffnung.
Bei der Landtagswahl in Thüringen stimmten gerade noch 1,1 Prozent für die Liberalen. In Sachsen sogar nur 0,9 Prozent. Und in Brandenburg stürzte die Partei auf 0,8 Prozent ab – die Tierschutzpartei bekam mehr als doppelt so viele Stimmen. In den bundesweiten Umfragen sind die Liberalen unter die Fünf-Prozent-Marke gerutscht. Wenn jetzt gewählt werden würde, flöge die Partei von Christian Lindner aus dem Bundestag. Es wäre das zweite Mal nach 2013.
Ein Ausscheiden der FDP würden nur 31 Prozent bedauern
Eine aktuelle Forsa-Umfrage für den stern fördert wenig Mitleid mit der Partei zutage: 61 Prozent der Deutschen würden ein Ausscheiden der Liberalen aus dem Bundestag nicht bedauern. 37 Prozent fänden ein Parlament ohne FDP schlecht. Zwei Prozent äußern keine Meinung.
Besonders kritisch für die FDP ist, dass auch ihre Kernklientel, die Selbstständigen, ein Ausscheiden aus dem Bundestag zu 63 Prozent nicht bedauern würde. Gewisse Sympathien gibt es nur noch bei den Anhängern von CDU/CSU, die zu 54 Prozent die Liberalen im Parlament vermissen würden. Die Wähler der anderen Partner der Ampel-Koalition würden dagegen der FDP mehrheitlich keine Träne nachweinen: Die SPD-Wähler würden den Abgang der Liberalen zu 62 Prozent nicht bedauern, die der Grünen sogar zu 76 Prozent. Die Wähler, die heute noch für die FDP stimmen wollen, würde ein Parlaments-Aus zu 88 Prozent schmerzen.
Eine Zahl der stern–Umfrage allerdings zeigt, dass für die FDP noch nicht alles verloren ist. Von den Wählern, die 2021 für die FDP gestimmt haben, würden 73 Prozent ein Ausscheiden aus dem Bundestag bedauern. Damals erreichte die Partei mit 5,3 Millionen Zweitstimmen 11,5 Prozent. Es gibt also hochgerechnet rund 2,5 Millionen Menschen, die sich aktuell von der FDP abgewandt haben, aber ein Parlament ohne Liberale schlecht fänden. Es gibt also durchaus Potenzial für ein Comeback.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für den stern und RTL Deutschland zwischen dem 26. und 27. September 2024 telefonisch erhoben. Damit ist die Umfrage repräsentativ. Datenbasis:1007 Befrage. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte
