Alte Auftritte: P. Diddy und der junge Justin Bieber: Eine Freundschaft mit fadem Beigeschmack
Sänger Justin Bieber pflegte zu Beginn seiner Karriere engen Kontakt mit P. Diddy. Jetzt erscheinen gemeinsame Auftritte der beiden in einem anderen Licht.

Sänger Justin Bieber pflegte zu Beginn seiner Karriere engen Kontakt mit P. Diddy. Jetzt erscheinen gemeinsame Auftritte der beiden in einem anderen Licht.

Seit Mitte September sitzt US-Rapper P. Diddy in einem New Yorker Gefängnis in Untersuchungshaft. Ihm werden schwere Verbrechen wie Vergewaltigung, Zwangsarbeit und Menschenhandel vorgeworfen. Während der Musiker alle Anschuldigungen abstreitet und auf nicht schuldig plädiert, dürften zahlreiche Hollywoodstars und Musikgrößen dem anstehenden Prozess mit Bangen entgegenblicken. P. Diddy war bekannt für seine ausschweifenden Partys, die er an verschiedenen Orten schmiss. Auf der Gästeliste standen Promis wie Leonardo DiCaprio, Ashton Kutcher oder Beyoncé Knowles. Jahrelang zeigten sie sich gerne an der Seite des Rappers, doch inzwischen will niemand mehr mit ihm in Verbindung gebracht werden. Denn auf den mehrtägigen Partys von P. Diddy, sogenannte „Freak-offs“, sollen abscheuliche Verbrechen geschehen sein. Junge Frauen wurden mit Drogen betäubt, sexuell missbraucht und gefilmt, so der Vorwurf.

Einer, der ebenfalls jahrelang engen Kontakt zu P. Diddy pflegte, ist Sänger Justin Bieber. Der Kanadier war erst 13 Jahre alt, als er von Musikproduzent Scooter Braun und Musiker Usher auf Youtube entdeckt wurde. Die beiden nahmen ihn bei ihrem Label Raymond Braun Media Group (RBMG) unter Vertrag. Mit 15 erschien Biebers erstes Album, gefolgt von einer Welttournee. In dieser Zeit zeigte sich Bieber immer wieder an der Seite von P. Diddy. Auftritte, die rückblickend in einem anderen Licht erscheinen.Diddys Liste 11.42

Etwa ein Besuch der beiden in der US-Talkshow von Jimmy Kimmel im Jahr 2011. „Was ist das mit euch beiden? Arbeitet ihr zusammen?“, wollte Kimmel wissen. „Nein. Wir sind auf eine seltsame Weise Freunde geworden“, sagte Diddy und nannte Bieber einen „kleinen Bruder“. „Er hat keine Angst, anzurufen und um Rat zu fragen. Die Musikindustrie ist wie eine Familie. Wir wollen ihn beschützen. Abgesehen von seinem Talent ist er einer der tollsten jungen Menschen, die man kennenlernen kann.“ Kimmel schlug vor, P. Diddy könnte Justin Bieber ein Auto kaufen. Daraufhin antwortete der Rapper: „Er hatte einen Lamborghini für ein oder zwei Tage und er hatte Zugang zum Haus. Er weiß, dass er besser nicht über die Dinge, die er mit seinem großen Bruder Puff macht, im Fernsehen spricht. Nicht alles ist für jeden etwas.“

P. Diddy versprach Justin Bieber: „Wir werden voll durchdrehen“

Bieber war bei dem Auftritt 16 Jahre alt. Tatsächlich findet sich ein weiteres Video auf seinem YouTube-Kanal, das ein Jahr zuvor entstanden ist und den Titel „48 Stunden mit Diddy“ trägt. In dem Clip sind der damals 15-jährige Bieber und P. Diddy vor einem der Anwesen des Rappers zu sehen. Diddy zeigte Bieber einen silberfarbenen Lamborghini und versprach, er dürfe das Auto haben, wenn er 16 Jahre alt sei. Mit 18 bekäme er dann das Haus. Auf Biebers Frage, was sie an dem besagten Wochenende unternehmen, antwortete P. Diddy: „Wo wir hingehen und was wir machen, können wir nicht wirklich verraten. Aber es ist definitiv der Traum eines 15-Jährigen. Wir werden voll durchdrehen.“Justin Bieber Youtube

Inzwischen blickt Bieber wohl anders auf seine Freundschaft mit P. Diddy zurück. 2020 sagte er in einem Interview mit Zane Lowe: „Es war schwer für mich, so jung in der Branche zu sein und nicht zu wissen, an wen ich mich wenden soll. Jeder sagte mir, dass er mich liebt, und wendete sich in der nächsten Sekunde von mir ab.“ Zu der Verhaftung von P. Diddy hat sich Justin Bieber bisher nicht geäußert. Im September sagte eine ihm nahestehende Person dem US-Magazin „People“, der 30-Jährige wolle sich voll auf seine Rolle als frisch gebackener Vater konzentrieren. Im August brachte Biebers Frau Hailey den gemeinsamen Sohn Jack zur Welt.

Quellen:  „TMZ.com“, „The Cut“, „Page Six“, „People“