Feuchteres Wetter: Deutlich weniger Waldbrände im Nordosten
Im waldreichen Mecklenburg-Vorpommern kommt es immer wieder zu Waldbränden. In diesem Jahr allerdings deutlich seltener als in den Vorjahren. Das hängt vor allem mit dem Wetter zusammen.

Im waldreichen Mecklenburg-Vorpommern kommt es immer wieder zu Waldbränden. In diesem Jahr allerdings deutlich seltener als in den Vorjahren. Das hängt vor allem mit dem Wetter zusammen.

Die Zahl der Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern ist im laufenden Jahr bislang deutlich niedriger als in Vorjahren. Das Schweriner Umweltministerium verzeichnete bisher 14 Waldbrände. Im gesamten Jahr 2023 waren es demnach 64 und 2022 nach früheren Angaben 71. Die Waldbrandsaison endet aus Sicht der Behörde Ende September. „In der Regel kommt es ab Oktober zu keinen weiteren Waldbränden„, erklärte eine Sprecherin. Das liege an der feuchteren Witterung, niedrigeren Temperaturen und abnehmender Sonneneinstrahlung.

„Der große Unterschied zum Vorjahr hat sich 2024 aus der feuchten Witterung ergeben.“ Gerade zu Zeiten der späten Feldernte habe es immer wieder über das gesamte Land verteilt geregnet. „Somit sind die durch Feldarbeiten ausgelösten Waldbrände dieses Jahr deutlich geringer als im Jahr 2023.“ Hinzu komme, dass es auch während der sonst so gefährlichen Sommermonate Juli, August und September keine ununterbrochenen Trocken- und vor allem Hitzephasen gegeben habe.

Hauptursache Fahrlässigkeit

Die Hauptursache für Waldbrände ist laut Sprecherin das fahrlässige Verhalten des Menschen, „sei es ein aufgestellter Grill oder die weggeworfene Zigarette“. Letztere könne etwa, wenn sie vermeintlich gelöscht aus einem Autofenster geworfen werde, durch den Fahrtwind nachkommender Autos wieder entfacht werden. Auch defekte Maschinen oder Autopannen könnten zu Waldbränden führen. „Natürlich müssen wir leider auch Brandstiftung als Ursache für einige Waldbrände vermuten. Jedoch ist dieser Punkt erfreulicherweise deutlich seltener als die Fahrlässigkeit.“

Der Schweriner Forstminister Till Backhaus (SPD) hatte kürzlich an 2019 erinnert, als rings um Lübtheen 950 Hektar Wald in Flammen standen und etwa 700 Menschen evakuiert wurden. Auch im vorigen und in diesem Jahr seien wieder Feuer auf munitionsbelasteten Flächen des Truppenübungsplatzes in Lübtheen ausgebrochen. Dass sie schnell unter Kontrolle gebracht worden seien, zeige, dass alle Beteiligten dazugelernt hätten.

Streifen ohne Vegetation sollen die Ausbreitung von Bränden in Wäldern verhindern. Außerdem wurden in den zurückliegenden Jahren neue Löschwasserentnahmestellen geschaffen. Das Land betreibt eine Waldbrandzentrale in Mirow, die mit Kameras Waldbrände früh erkennt und sich mit den Leitstellen in Verbindung setzt. 332.000 Hektar werden laut Ministerium per Kamera überwacht. Das entspreche 52 Prozent der Waldfläche des Landes.