Mehr als 200 Städte und Gemeinden sind schon am Netzbetreiber Netze BW beteiligt und können bei der Energiewende mitreden. Jetzt wirbt der Mutterkonzern in einer neuen Runde fürs Mitmachen.
Rund 400 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg können sich am größten Verteilnetzbetreiber für Strom und Gas im Land, Netze BW, beteiligen und so bei der Umsetzung der Energiewende vor Ort mitreden. In einer ersten Runde waren 214 Kommunen eingestiegen und sind nun über eine Beteiligungsgesellschaft an der EnBW-Tochter beteiligt.
Themen bei der Zusammenarbeit sind den Angaben zufolge etwa private Anlagen zur Stromerzeugung und Investitionen in den Netzumbau, deren Bedarf allein für die Netze BW in den nächsten 20 Jahren auf rund 35 Milliarden Euro geschätzt wird. So kann eine Teilnahme an dem Projekt Auswirkungen auf die Einwohnerinnen und Einwohner haben.
Austausch intensiviert
„Wir werden als Vertreter der kommunalen Anteilseigner im Aufsichtsrat auf Augenhöhe wahrgenommen, und es wird erkennbar auf die kommunale Expertise zurückgegriffen“, berichteten die Bürgermeister Felix Geider (Östringen) und Oliver Spieß (Fronreute), die Aufsichtsräte der Netze BW sind. Deren Geschäftsführer Steffen Ringwald sprach von wachsendem gegenseitigen Verständnis. „Was die Kommunen uns sagen, kommt an.“ Gerade mit Blick auf die angespannte finanzielle Situation in vielen Kommunen sei ein starkes Netzwerk „wichtiger denn je, um die Energiewende Schritt für Schritt voranzubringen“.
EnBW-Vorstand Dirk Güsewell betonte: „Seit unserem ersten Angebot vor vier Jahren hat sich die Welt und speziell die Energiewelt noch einmal weitergedreht.“ Herausforderungen wie die Finanzierbarkeit und Akzeptanz der Energiewende sowie Fragen zur Versorgungssicherheit und Robustheit der Infrastruktur seien noch wichtiger geworden.
Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg
In der neuen Runde des Projekts „EnBW vernetzt“ können Kommunen zum 1. Juli 2025 nach einem festgelegten Schlüssel und abhängig von der abgesetzten Energiemenge sowie von der Einwohnerzahl Anteile an der Beteiligungsgesellschaft erwerben. Diese darf in Summe höchstens 24,9 Prozent an der Netze BW halten und bekommt jährlich Ausgleichszahlungen. So können die Städte und Gemeinden am wirtschaftlichen Erfolg der Netze BW teilhaben.