Brückenschäden: Land will mehr Tempo machen bei Brückensanierungen
Vor vier Wochen stürzte ein Teil der Dresdner Carolabrücke ein. Das facht die Diskussion um den Zustand der Straßen und Brücken auch in Baden-Württemberg an. Das Land will nun mehr Tempo machen.

Vor vier Wochen stürzte ein Teil der Dresdner Carolabrücke ein. Das facht die Diskussion um den Zustand der Straßen und Brücken auch in Baden-Württemberg an. Das Land will nun mehr Tempo machen.

Für mehr Tempo bei der Sanierung maroder Brücken hat das Land eine Sammelausschreibung für 31 Brücken an Bundesstraßen in die Wege geleitet. „Damit können die Planungsarbeiten beginnen“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in Stuttgart. Die gesamten Investitionskosten für die 31 Bauwerke samt Baukosten schätzt das Ministerium auf derzeit rund 150 Millionen Euro.

Die Zeit drängt. „Schnelles Handeln ist hier entscheidend – nicht nur wegen Sicherheitsbedenken, sondern auch, weil baufällige Brücken hohe volkswirtschaftliche Schäden verursachen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Mit der Sammelausschreibung würden aufwendige Arbeiten gebündelt. So könnten mehr Vorhaben in kürzerer Zeit abgewickelt werden. 

Jede zehnte Brücke hat gravierende Mängel

Hermann geht davon aus, dass derzeit etwa jede zehnte der 7300 Brücken auf einer Bundes- oder Landesstraße in Baden-Württemberg sanierungsbedürftig ist. Es steht dort also eine Instandsetzung, eine Ertüchtigung oder ein Ersatzneubau an. „Perspektivisch müssen jährlich bis zu 100 Brücken grundlegend instandgesetzt, ertüchtigt oder ersetzt werden“, sagte er. Außerdem gibt es einen zunehmend wachsenden Sanierungsstau. Laut Ministerium kommen immer mehr Brücken aus den „Boomerjahren des Straßenbaus“ altersbedingt in die Sanierungs- oder Abbruchphase.