Hurrikan "Milton": Florida fürchtet schlimmsten Sturm seit 100 Jahren
Nach Hurrikan Helene fürchten die USA den nächsten Wirbelsturm. "Milton" heißt der Hurrikan, der mit Gewalt auf den Bundesstaat Florida zusteuert.

Nach Hurrikan Helene fürchten die USA den nächsten Wirbelsturm. „Milton“ heißt der Hurrikan, der mit Gewalt auf den Bundesstaat Florida zusteuert.

Im sturmgeplagten US-Bundesstaat Florida rüsten sich die Menschen weniger als zwei Wochen nach Hurrikan „Helene“ bereits für den nächsten Monstersturm. „Helene“ sei lediglich „ein Weckruf“ gewesen, sagte die Bürgermeisterin von Tampa, Jane Castor, im Sender CNN. Hurrikan „Milton“ sei nun „im wahrsten Sinne des Wortes katastrophal“.

Zwar stufte das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) „Milton“ am Dienstag auf einen Hurrikan der Stärke vier herab. Dennoch bleibe der Wirbelsturm ein „extrem gefährlicher Hurrikan“ mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 230 Kilometern pro Stunde, warnte die Behörde.

„Schlimmster Sturm“ in der Region seit 100 Jahren

Sollte „Milton“ seinen derzeitigen Kurs beibehalten, drohe der „schlimmste Sturm“ in der Region um die Stadt Tampa an der Westküste Floridas seit mehr als 100 Jahren, erklärte das NHC. Den Vorhersagen zufolge wird „Milton“, der am Montag zeitweilig sogar die Stärke eines Hurrikans der höchsten Stufe fünf erreicht hatte, zunächst über die mexikanische Halbinsel Yucatán hinwegfegen und dann voraussichtlich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Florida auf Land treffen.

Tampas Bürgermeisterin Castor wählte bei CNN drastische Worte: „Ich kann das ohne jegliche Dramatisierung sagen: Wenn Sie sich entscheiden, in einem dieser Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben“, sagte sie.

Moderator kämpft wegen „Milton“ mit den Tränen

Wettermoderator John Morales kämpfte mit den Tränen, als er in einem lokalen Sender darüber berichtete, wie schnell sich „Milton“ von einem Hurrikan der Kategorie eins zu einem Hurrikan der höchsten Stufe entwickelt hatte. „Das ist einfach schrecklich“, sagte er. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge erhöht der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit schwerer Stürme, da wärmeres Ozeanwasser mehr Wasserdampf aufsteigen lässt und den Stürmen damit zusätzliche Energie liefert.

Florida und weitere Bundesstaaten im Südosten der USA waren erst Ende September von Sturm „Helene“ getroffen worden, der als Hurrikan der Stärke vier massive Schäden angerichtet hatte. Nach bisherigen Angaben der US-Behörden kamen mindestens 230 Menschen durch „Helene“ ums Leben.

Gemeinden spüren Folgen von Hurrikan „Helene“

Noch immer kämpfen zahlreiche Gemeinden mit den Auswirkungen. So bemühten sich im Ort Treasure Island im Westen Floridas in der Vorbereitung auf „Milton“ am Montag Bewohner um die Beseitigung von Trümmern, die „Helene“ dort zurückgelassen hatte. Ansonsten drohten die Trümmerteile „nur Futter für den Wind“ zu werden, welches dann einfach die Straße hinuntergeweht werde „und wer weiß was trifft“, sagte Hausbesitzer David Levitsky.

In Orlando im Zentrum des Bundesstaates warteten zahlreiche Menschen in langen Autoschlangen darauf, sich mit Sandsäcken eindecken zu können. „Die Leute glauben, dass es ziemlich schlimm werden wird“, sagte der 32-jährige Tony Carlson. Womöglich werde er sich gemeinsam mit seinen Haustieren im benachbarten Bundesstaat Georgia in Sicherheit bringen, fügte er hinzu.

Schutzmaßnahmen in Florida laufen

In Tampa wurden im Zoo der Stadt bereits zahlreiche Tiere in geschützte Bereiche gebracht. In Yucatán in Mexiko verbarrikadierten Menschen Glastüren und Fenster. Fischer zogen ihre Boote an Land, Schulen wurden geschlossen. Im Onlinedienst X warnte Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum die Bevölkerung vor „sintflutartigen Regenfällen“. Heftige Niederschläge werden auch in Florida befürchtet, wo nach Behördenangaben örtlich mit Sturzfluten gerechnet werden muss.