Zugausfälle: Fahrgastverband Pro Bahn fordert bessere Kommunikation
Ein Zug bleibt auf offener Strecke stehen und sorgt für Verspätungen. Fahrgäste werden im Ungewissen gelassen. So stellt es der Fahrgastverband Pro Bahn dar und spricht von einem "Komplettversagen".

Ein Zug bleibt auf offener Strecke stehen und sorgt für Verspätungen. Fahrgäste werden im Ungewissen gelassen. So stellt es der Fahrgastverband Pro Bahn dar und spricht von einem „Komplettversagen“.

Der Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland verlangt eine bessere Information von Reisenden bei Störungen im Zugverkehr. In einem konkreten Fall vom Donnerstag in Westsachsen spricht der Verband von einem „Komplettversagen“. Demnach war am Nachmittag ein Zug auf der Sachsen-Franken-Magistrale in Richtung Dresden kurz nach dem Hauptbahnhof Zwickau liegengeblieben. „Es kam zu Ausfällen der RB 30 Chemnitz – Dresden sowie zu starken Verspätungen auf dem RE 3 Hof – Dresden“, hieß es.

Doch die Fahrgastinformation habe „wie so oft“ zu wünschen übrig gelassen. Während die Ausfälle der RB 30 Zwickau – Dresden sowie in der Gegenrichtung korrekt in den Auskunftssystemen mit „Fahrt entfällt“ gekennzeichnet worden seien, habe beim RE 3 Hof – Dresden sowie Gegenrichtung ein einziges „Informationschaos“ geherrscht. Den Fahrgästen am Zwickauer Hauptbahnhof sei der Zug zunächst als pünktlich angezeigt worden, aber nicht eingefahren und später ganz von der Anzeige verschwunden. 

„Stattdessen fuhr am gegenüberliegenden Bahnsteig einige Zeit später ein RE 3 in Richtung Hof ein. Auch gab es keinerlei Durchsagen“, schilderte Markus Haubold, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn Mitteldeutschland, die Situation. Alle Anzeigen auf den Bahnsteigen 1 bis 4 seien mit einer Laufschrift versehen worden, dass ein Busnotverkehr zwischen Zwickau und Glauchau eingerichtet sei. „Jedoch gab es keinerlei Informationen, wo und wann der Bus abfährt.“

„Auch wenn eine solche Störung den Bahnbetrieb vor große Herausforderungen stellt, dürfen die Fahrgäste nicht vergessen werden. Dass den Fahrgästen keine aufschlussreichen Informationen vorlagen und es auch keine Möglichkeit bestand, sich über Alternativen zu informieren, ist nicht hinnehmbar“, betonte Haubold. Man habe der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) bereits zahlreiche ähnliche Fälle geschildert, es sei aber bisher keine Besserung eingetreten. Man erwarte von der MRB und der Deutschen Bahn eine Analyse. 

Eine Reaktion der MRB lag zunächst nicht vor.