Tesla-Protest: Tesla-Gegner blockieren Bauschneise - Polizei greift durch
Eine für Vorarbeiten angelegte Schneise am Tesla-Werk wird von Gegnern der Werks-Erweiterung blockiert. Die Polizei holte einen Aktivisten aus den Bäumen.

Eine für Vorarbeiten angelegte Schneise am Tesla-Werk wird von Gegnern der Werks-Erweiterung blockiert. Die Polizei holte einen Aktivisten aus den Bäumen.

Ein Aktivist auf einem Baumstamm, der am deutschen Tesla-Werk in Grünheide eine kürzlich angelegte Straße blockiert hatte, ist von der Polizei aus sechs bis acht Metern Höhe unverletzt auf den Boden geholt worden. Eine weitere Person sei am Nachmittag daran gehindert worden, einen mit dem Baumstamm verbundenen Baum zu erklimmen, teilte die Polizei am Abend mit. Zwei weitere Personen in einem Baumhaus, das ebenfalls über Seile mit dem Baumstamm verbunden war, seien mit einem Aufenthaltsverbot belegt worden. Die Aktivisten hatten passiven Widerstand angekündigt.

Die Aktivisten hatten mit dem Baumstamm eine kürzlich angelegte Straße für Vorarbeiten der Deutschen Bahn blockiert. „In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde in der gerodeten Schneise bei der Tesla-Fabrik ein Baumstamm aufgestellt und mit Seilen abgespannt“, hatte eine Sprecherin der Initiative „Tesla stoppen“ erklärt. Damit könnten nach Angaben der Aktivisten keine weiteren Bauarbeiten stattfinden. Die Tesla-Gegner lehnen eine Erweiterung der Fabrik des E-Autobauers ab.

Anzeige wegen Sachbeschädigung

Die Polizei hatte neben der Blockade die Zerstörung mehrerer Bauzäune registriert und eine Anzeige wegen Sachbeschädigung aufgenommen. Die Zäune hatten bisher die Baustraße auf beiden Seiten eingezäunt und wurden nun von Unbekannten entfernt und zum Teil beschädigt, wie der Polizeisprecher mitteilte.

Laut dem Brandenburger Verkehrsministerium handelt es sich bei der Straße der Deutschen Bahn um eine knapp drei Kilometer lange Baustraße zwischen der Landesstraße L23 und der Autobahn. Sie solle zur Vorbereitung von Baumaßnahmen entstehen. Dies betrifft unter anderem den Neubau der Verkehrsstation Fangschleuse. Zudem will Tesla sein Gelände in der 9.200-Einwohner-Gemeinde erweitern, um einen Güterbahnhof und Lagerflächen zu bauen. 

Erst kürzlich hatten die Aktivisten einen Bagger besetzt und Erdarbeiten im Wald blockiert. Im September wurden dort Bäume gefällt.