Schauriger Halloweenurlaub: Hotels locken Gruselfans mit Geisterjagden und Horrorgeschichten
In den USA ist Halloween ein Highlight des Jahres. Hotels im ganzen Land überbieten sich mit gruseligen Angeboten für ihre Gäste. Nicht nur Geisterfans profitieren.

In den USA ist Halloween ein Highlight des Jahres. Hotels im ganzen Land überbieten sich mit gruseligen Angeboten für ihre Gäste. Nicht nur Geisterfans profitieren.

Auf der Suche nach Nervenkitzel und paranormale Phänomene kommen Gruselfans in den USA voll auf ihre Kosten: Dort locken Hotels mit schaurigen Angeboten – im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade rund um Halloween zeigen sich die Gastgeber gern von ihrer gruseligsten Seite.

Kleine Unterkünfte und große Hotelketten überbieten sich dabei mit speziellen Schauerprogrammen, darunter die Red Cliffs Lodge im US-Bundesstaat Utah. Dort werden Gäste mit Equipment für Geisterjagden ausgestattet. „Wir wissen, dass Sie etwas sehen werden, wenn Sie hier sind“, sagt Geschäftsführer Brian Hunnings gegenüber dem US-Sender CNN. Unter anderem ein rauchender Cowboy, eine kopflose Dame und eine ertrunkene Person geisterten durch Hotelflure und am Ufer des Colorado-Flusses entlang. „Die Chancen stehen gut, dass Sie sie sehen werden“, verspricht er.PAID die fünf besten Horror-Serien 20Uhr

Wer zu Halloween bucht, wird entsprechend ausgestattet: mit einem digitalen Rekorder, einem Messgerät für elektromagnetische Felder und einem Funkgerät, um paranormale Phänomene aufzuspüren. Dazu gibt es eine Broschüre mit allerlei Hintergrundwissen zur Geschichte der Region und dem Gespenstertrio auf dem Grundstück.

„Geistertourismus“ bringt an Halloween Umsatz

Eigentlich ging es den Hotelbetreibern bisher darum, jede Art hauseigener Schauermärchen – ob wahr oder Legende – von den Gästen fernzuhalten. Doch das Interesse an paranormalen Phänomenen nimmt laut CNN deutlich zu. „Es ist ein weiteres Marktsegment, und das Paranormale ist im Moment sehr, sehr groß“, zitiert der Sender den Experten für Gastgewerbe und Fernsehpersönlichkeit, Anthony Melchiorri. Deshalb sollen Geistergeschichten heute die Einnahmen der Hotels sichern und die Nachfrage befrieden.

Tatsächlich hat sich der Geistertourismus zu einem großen Geschäft entwickelt: Laut National Ratail Federation, dem weltweit größten Einzelhandelsverband, könnte Halloween den USA einen Umsatz von mehr als elf Milliarden Dollar bescheren. Der sogenannte „Geistertourismus“ wird wohl dazu beitragen. Er ist eine Nische im „Dark Tourism“, der in diesem Jahr fast 32 Milliarden Dollar einbringen und Schätzungen zufolge in zehn Jahren die 40-Milliarden-Marke knacken könnte.Heidi Klum Halloween Kostüme 08.25

Um die Suche nach solchen speziellen Erlebnissen zu erleichtern, veröffentlicht die gemeinnützige Organisation National Trust of Historic Preservation seit 2018 jährliche eine Liste mit 25 gespenstischen und unheimlichen Hotels in den USA.

Model überrascht mit Pamela-Anderson-Look 12:05Zu den beliebtesten Reisezielen zählt auch das Stanley Hotel in Estes Park, Colorado. Es inspirierte den Autor Stephen King zu seinem legendären Thriller „The Shining“, der auch dort verfilmt wurde. Heute ist das Stanley Hotel wohl das berühmteste Spukhotel der Welt. Besucher erwarten Séancen, Geisterjagden und makabre Hochzeitsprogramme. Highlight des Jahres dürfte „The Shining Ball“ am 26. Oktober 2024 anlässlich von Kings legendärer Übernachtung gewesen sein.

Gäste müssen wissen, worauf sie sich einlassen

Einer Studie zufolge, die im Fachmagazin „Cornell Hospitality Quarterly“ erschienen ist, hilft der Spuktourismus, um Sanierung und Renovierung maroder Gebäude zu finanzieren. Allerdings warnten die Wissenschaftler davor, dass Tragödien und Todesfälle gesellschaftlich und medial ausgeschlachtet werden könnten. Hoteliers stünden deshalb vor der Herausforderung, Sensationsmeldungen zu vermeiden, die mit Legenden in Verbindung gebracht werden könnten.

Marketingexperten mahnen, dass Geistergeschichten und Grusellegenden nicht zu überraschend zu übermitteln und in Broschüren und auf Webseiten beispielsweise mit Triggerwarnungen darauf hinzuweisen, worauf sich ihre Gäste einlassen.