Beziehungen zum Iran: Iran bestellt deutschen Geschäftsträger ein
Eine Reaktion war erwartet worden: Der Iran verurteilt die Schließung seiner drei Generalkonsulate in Deutschland.

Eine Reaktion war erwartet worden: Der Iran verurteilt die Schließung seiner drei Generalkonsulate in Deutschland.

Der Iran hat die Schließung seiner drei Generalkonsulate in Deutschland verurteilt und aus Protest den Geschäftsträger der deutschen Botschaft einbestellt. Die Entscheidung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Iranern sowie Deutschen konsularische Dienstleistungen in Deutschland zu verweigern sei „ungerechtfertigt“, so das iranische Außenministerium in einer Presseerklärung auf dem Internetportal „Iran Nuances“. 

Den Protest der Bundesregierung gegen die Hinrichtung des deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Djamshid Sharmahd nannte das Außenministerium Einmischung in innere Angelegenheiten. Ob Teheran neben der Einbestellung noch weitere Maßnahmen ergreift, ist unklar. Beobachter in Teheran rechnen jedoch mit härteren Schritten.

Als Reaktion auf die Hinrichtung Sharmahds hat die Bundesregierung zuvor die drei iranischen Generalkonsulate in Frankfurt am Main, Hamburg und München geschlossen. Betroffen sind 32 iranische Konsularbeamte, die ihr Aufenthaltsrecht verlieren und ausreisen müssen, sofern sie nicht andere Aufenthaltsgründe wie zum Beispiel eine EU-Staatsbürgerschaft vorweisen können. Die Botschaft in Berlin bleibt geöffnet.

Der Iran macht Sharmahd für einen Terroranschlag im Jahr 2008 auf eine Moschee im Süden des Landes mit 14 Toten und über 200 Verletzten verantwortlich. Er wurde im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt. Am Montag gab der Iran seine Hinrichtung bekannt. Die Bundesregierung, Angehörige und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen gegen ihn vehement zurück.