Gesundheitspolitik: Gesundheitsminister fordert Lockerungen bei Krankschreibung
Krankmeldung erst nach zwei Wochen? Gesundheitsminister Hoch schlägt vor, die aktuelle Regelung gesetzlich zu ändern - und betont mögliche Vorteile für Arbeitnehmer und Arztpraxen.

Krankmeldung erst nach zwei Wochen? Gesundheitsminister Hoch schlägt vor, die aktuelle Regelung gesetzlich zu ändern – und betont mögliche Vorteile für Arbeitnehmer und Arztpraxen.

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch hat vorgeschlagen, Krankschreibungen erst nach zwei Wochen verpflichtend zu machen. Nur auf ausdrücklichen Wunsch des Arbeitgebers sollten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen in den ersten zwei Wochen vorgelegt werden, sagte der SPD-Politiker laut Mitteilung.

Damit reagiert Hoch auf einen Vorschlag des Ärztepräsidenten Klaus Reinhardt, der für Beschäftigte „Teilzeit-Krankschreibungen“ für nur einige Stunden am Tag gefordert hatte. Hoch aber sieht darin keine Lösung: „Der Vorschlag des Ärztepräsidenten verkompliziert das bestehende System. Besser wäre es, die Regelungen von Krankschreibungen grundsätzlich neu zu denken“, sagte er.

Nach aktuellem Gesetz müssen Arbeitnehmer ein Attest vorlegen, wenn sie länger als drei Tage nicht arbeiten können – Arbeitgeber dürfen es aber auch schon früher verlangen. Hoch fordert nun eine bundeseinheitlich neue Gesetzesgrundlage. „Wir müssen und können das Vertrauen in die Mitarbeitenden haben, dass Kranktage auch wirklich mit Erkrankungen einhergehen. Das entlastet auch die Arztpraxen und verhindert, dass die Wartezimmer noch stärker als ohnehin zu Umschlagplätzen von weiteren Infektionen werden“, so der Minister.