Obdachlosigkeit: Frankfurt erweitert Hilfe für Obdachlose
Die Nächte werden kälter. Damit obdachlose Menschen nicht auf der Straße schlafen müssen, gibt es in Frankfurt ein niedrigschwelliges Angebot in den Räumen einer U-Bahn-Haltestelle.

Die Nächte werden kälter. Damit obdachlose Menschen nicht auf der Straße schlafen müssen, gibt es in Frankfurt ein niedrigschwelliges Angebot in den Räumen einer U-Bahn-Haltestelle.

Die Stadt Frankfurt erweitert die Hilfe für Obdachlose. Die Sozialarbeit in der Not-Übernachtungseinrichtung an der U-Bahn-Haltestelle Eschenheimer Tor in der Nähe der Hauptwache werde ausgebaut, sagte Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne). Mitarbeiter des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten sowie des Jugend- und Sozialamts seien in diesem Winter zweimal pro Woche vor Ort, um den Menschen zu helfen. 

Im Innenbereich der Unterkunft können 70 Menschen schlafen. Für sie liegen Isomatten und Decken bereit, auch Toiletten und Waschbecken sind vorhanden. Im Winter kommen zusätzliche 140 Plätze in der B-Ebene der Haltestelle hinzu. Auch ein provisorisches Café wird aufgebaut, künftig an bis zu sieben Tagen statt wie bisher an drei.

Die Unterkunft sei seit der Pandemie ganzjährig geöffnet, sagte Voitl. Denn die Nachfrage sei da. Obdachlose Menschen könnten dort ohne Registrierung und Ausweis schlafen, wenn sie einen Hund haben, könnten sie diesen mitbringen. Ein solches niedrigschwelliges Angebot sei wichtig für Menschen, die nicht in feste Unterkünfte kommen könnten oder wollten. Die Sozialarbeiter könnten in der Notunterkunft Kontakt zu ihnen knüpfen und versuchen, ihnen zu helfen.

Zusätzlich ist ein Kältebus unterwegs

Insgesamt gibt es nach Angaben der Stadt rund 250 obdachlose Menschen in Frankfurt. In weiteren Unterkünften stehen demnach mehr als 410 Plätze zur Verfügung. „In Frankfurt muss niemand auf der Straße schlafen. Wir können für jeden sorgen, der das Angebot annehmen möchte“, sagte Voitl. Auch ein Kältebus ist nachts unterwegs, um Menschen mit Decken, Snacks oder heißem Tee zu versorgen.

Voitl rief dazu auf, aktiv zu werden, wenn man einen Menschen hilflos auf der Straße in der Kälte sehe. In Frankfurt könne man sich beispielsweise an die Telefonnummer für soziale Notlagen unter 069 212 700 70 wenden.