Kapazitäten reichen aus: Keine Flüchtlingsunterbringung in Jugendherbergen im Winter
In den vergangenen Wintern waren immer wieder Flüchtlinge in Jugendherbergen untergebracht. Warum sich das dieses Mal ändert.

In den vergangenen Wintern waren immer wieder Flüchtlinge in Jugendherbergen untergebracht. Warum sich das dieses Mal ändert.

In diesem Winter sollen keine Flüchtlinge in Jugendherbergen untergebracht werden. Das teilte die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen mit. Im vergangenen Winter hatten noch vier Jugendherbergen im Nordwesten zusätzlichen Wohnraum für bis zu 540 Schutzsuchende geboten, um die Erstaufnahmeeinrichtungen zu entlasten. 

Auch in den Jahren zuvor wurden Herbergen angemietet. In diesem Winter sei generell nicht geplant, Einrichtungen über die Unterkünfte der Landesaufnahmebehörde hinaus anzumieten, teilte die Behörde mit. Es gebe genügend Plätze. Sollten die Zugangszahlen im Winter steigen, stünden zudem zwei bis drei Jugendherbergen mit etwa 300 Plätzen kurzfristig parat.

Meiste freie Betten auf Messegelände Hannover

Mit Stand von Montag waren in den meisten Erstaufnahmeeinrichtungen mehr als drei Viertel der regulären Plätze belegt. Von regulär rund 8.300 Plätzen für Asylsuchende in den jeweiligen Unterkünften sowie mehr als 2.600 zusätzlich verfügbaren Behelfsplätzen waren fast 5.000 vergeben. 

Die meisten freien Betten gab es dabei in der Notunterkunft auf dem Messegelände in Hannover. Von 3.000 Plätzen waren dort 1.099 belegt. Zusätzlich waren am Standort im südniedersächsischen Friedland 205 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler untergebracht, für die es dort separate Plätze gibt.

Hunderte neue Plätze in Braunschweig und Osnabrück geplant

Die Landesaufnahmebehörde teilte weiter mit, dass der Ausbau der Unterbringungskapazitäten voranschreitet. Zuletzt hatte das Innenministerium angekündigt, die Plätze in den Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünfte auf etwa 20.000 Plätze auszubauen. Allein in diesem Jahr sollen an den Standorten Braunschweig und Osnabrück noch 320 neue Plätze entstehen.

Weitere 1.300 Plätze sollen zusammen an den Standorten Bramsche bei Osnabrück und Bad Sachsa im Harz entstehen. Im zweiten Quartal soll in Ahlhorn bei Cloppenburg eine Notunterkunft mit Platz für bis zu 530 Menschen in Betrieb gehen. In Fürstenau westlich von Osnabrück soll ein altes Kasernengelände künftig im Laufe des kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen und weitere Unterbringungsplätze schaffen.