Blitz, Donner und viel Regen: Bangen in São Paulo: Unwetter hält Formel 1 auf
Es geht nichts. Blitz, Donner und heftiger Regen halten die Formel 1 in São Paulo auf. Ein banges Warten beginnt.

Es geht nichts. Blitz, Donner und heftiger Regen halten die Formel 1 in São Paulo auf. Ein banges Warten beginnt.

Die Formel-1-Qualifikation in São Paulo wird wegen eines schweren Gewitters mit sturmflutartigen Regenfällen zu einer Geduldsprobe. Der Start muss bereits mehrmals verschoben werden – ob überhaupt gefahren werden kann, ist vorerst offen. Mit Kehrautos, Schaufeln und Besen versuchten sie das Wasser von Strecke im Autódromo José Carlos Pace zu bekommen. Der Regen ließ zwar nach, hörte aber zunächst nicht auf. Selbst die Fahrer fotografierten unterm großen Regenschirm die teils überflutete Strecke. 

 

Der Regen kam allerdings mit Ansage. Denkbar ist, dass bei einer Absage der Qualifikation am Samstag diese am Sonntagmorgen nachgeholt wird. Es wäre nicht das erste Mal. Allerdings ist auch die Vorhersage für Sonntag ähnlich bis noch schlechter mit einer äußerst hohen Regenwahrscheinlichkeit. 

Was passiert, wenn dann auch nicht gefahren werden könnte, weiß noch niemand. Der Große Preis von Brasilien ist das dritte Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden, los war es in Austin gegangen, weiter in Mexiko-Stadt. Bis zum nächsten Grand Prix, der in Las Vegas stattfindet, sind es drei Wochen. 

Drei Rennwochenenden stehen insgesamt nach Brasilien noch an. Im Klassement führt Titelverteidiger Max Verstappen im Red Bull mit 44 Punkten vor Lando Norris im McLaren. Der Brite hatte seinen Rückstand um drei Punkte verkürzt durch einen Sieg im Sprintrennen von São Paulo vor der geplanten Qualifikation – da war es noch trocken gewesen.

McLaren-Teamkollege Oscar Piastri hatte Norris – wie angekündigt – den Sieg überlassen. Der Australier war von der Pole gestartet und hatte bis kurz vor Schluss auch die Führung inne, ehe er Norris überholen ließ. Dritter wurde Charles Leclerc. 

Der Ferrari-Pilot rückte nachträglich auf Rang drei vor, nachdem Weltmeister und WM-Spitzenreiter Max Verstappen im Red Bull eine Fünf-Sekundenstrafe wegen eines Regelverstoßes am Ende einer virtuellen Safety-Car-Phase bekommen hatte. Er fiel von Rang drei auf Platz vier zurück. 

Fans suchen Schutz

Knapp eine Stunde vor der Qualifikation, die heute 15.00 Uhr Ortszeit – 19.00 Uhr MEZ – starten sollte, begann das Unwetter. Binnen kürzester Zeit floss das Wasser in Strömen über die Strecke, der Himmel über der brasilianischen Metropole war dunkelgrau. Auf den Rängen zogen sich die Fans eiligst Regencapes über und versuchten, sich irgendwie unterzustellen. 

An Rennfahren war zunächst nicht zu denken. 22 Minuten, bevor es losgehen sollte, teilte die Rennleitung mit: Der Start des Qualifyings verspätet sich. Wann es losgehen konnte, blieb anfangs offen. Zumindest wurden die Niederschläge schwächer, die Rennleitung setzte den neuen Beginn der K.o.-Ausscheidung für 16.00 Uhr Ortszeit – 20.00 Uhr MEZ – an. 

Danach wurde noch mal eine Viertelstunde dran gehängt. Es wurde eine Geduldsprobe. Klar war aber auch, dass die Verantwortlichen die K.o.-Ausscheidung nicht immer weiter nach hinten verschieben, um 18.06 Uhr Ortszeit ist Sonnenuntergang. Der Rennleiter inspizierte die Strecke, aber es stand immer noch zu viel Wasser drauf. Bernd Mayländer drehte Runde um Runde mit dem Safety Car, ehe er dieses wieder in der Box abstellte. 

2010 im Regen holte sich Hülkenberg die Pole   

Vor 14 Jahren hatte es schon mal eine Regen-Qualifying gegeben, damals hatte sich sensationell Nico Hülkenberg im Williams zum ersten und einzigen Mal eine Pole geholt – er ist auch diesmal noch dabei, allerdings im Haas.