Fußball-Bundesliga: Heckings klare Ansage: "Nicht quasseln, Fakten schaffen"
In über 660 Profispielen als Trainer feierte Dieter Hecking große Erfolge und meisterte zahlreiche Herausforderungen. Nun aber erwartet ihn beim Tabellenletzten VfL Bochum wohl sein schwerster Job.

In über 660 Profispielen als Trainer feierte Dieter Hecking große Erfolge und meisterte zahlreiche Herausforderungen. Nun aber erwartet ihn beim Tabellenletzten VfL Bochum wohl sein schwerster Job.

Abstiegskampf statt Ruhestand: Dieter Hecking will den am Tabellenende der Fußball-Bundesliga abgeschlagenen VfL Bochum vor dem Abstieg retten. „Ich will mit all meiner Erfahrung die Mannschaft packen und stabilisieren“, sagte Hecking am Dienstag bei seiner Vorstellung. „Es ist aber nicht vonnöten, dass wir in Quasselei ausarten, sondern Fakten schaffen und dem VfL Bochum wieder Leben einhauchen“, betonte der 60-Jährige. Sein Vertrag läuft bis zum Saisonende. 

Dass die Bochumer Mannschaft zuletzt alles andere als erstligareif aufgetreten ist, sieht auch der neue Cheftrainer so. „Die Tabelle lügt nicht und vielleicht ist es derzeit auch so. Ob es aber stimmt, das liegt an mir zu ändern“, sagte Hecking der schon mehrfach bewiesen hatte, dass er schwierige Situationen meistern kann. Auch wenn die bislang letzte Trainertätigkeit des 60-Jährigen, der bis Mai Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg war, einige Zeit zurückliegt.

Meisten Spiele aller aktuellen Trainer

Nach der Saison 2018/2019 war er bei Borussia Mönchengladbach von Marco Rose abgelöst worden. Anschließend versuchte er in der Spielzeit 2019/20 vergeblich, den HSV zurück in die Bundesliga zu führen. Insgesamt stand Hecking, der 2015 mit dem VfL Wolfsburg den DFB-Pokal gewann, für verschiedene Vereine insgesamt 418 Mal allein in der Bundesliga an der Seitenlinie – mit Abstand so oft wie kein anderer aktueller Bundesligacoach. „Ich bin ein Fußball-Bekloppter, das ist eben so“, sagte Hecking.

Doch diesmal ist die Aufgabe für den Routinier mehr als knifflig. Bochum hat nach neun Spieltagen nur einen Punkt. Nach der Trennung des erst im Sommer verpflichteten Trainers Peter Zeidler gab es zuletzt mit 0:5 gegen Bayern München und 2:7 bei Eintracht Frankfurt zwei üble Klatschen. 

Zweifel in der Halbzeitpause

„In der Halbzeitpause des Spiels in Frankfurt musste ich erst mal spazieren gehen und habe mich gefragt: Überleg noch mal, ob du dir das wirklich antun willst?“, erzählte Hecking. Am Ende überwiege aber die Vorfreude: „Ich liebe Herausforderungen. Und das hier ist eine Herausforderung mit Sternchen.“