Neu im Kino: Die Kinostarts der Woche
Ein Rentier-Abenteuer für die Weihnachtszeit, die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft in Zeiten der Trauer und ein Kunstfilm, der Grenzen überschreitet: Diese Filme kommen ins Kino.

Ein Rentier-Abenteuer für die Weihnachtszeit, die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft in Zeiten der Trauer und ein Kunstfilm, der Grenzen überschreitet: Diese Filme kommen ins Kino.

Der fliegende Rentier Niko ist pünktlich zur nahenden Vorweihnachtszeit wieder da. In Teil 3 der vor 15 Jahren begonnenen Filmreihe des Regisseurs Kari Jussonen darf Niko endlich Teil der „Fliegenden Truppe“ des Weihnachtsmannes werden. Doch kurz vor Abschluss der Zeremonie wirft auch das Rentiermädchen Stella ihren Hut in den Ring.

Es entbrannt ein Wettkampf um den begehrten Platz in der Schlitten-Truppe. Gerade als sich die beiden dann doch angefreundet haben, wird der Schlitten des Weihnachtsmannes gestohlen und das Weihnachtsfest ist in Gefahr. „Niko – Reise zu den Polarlichtern“ ist ein unterhaltsamer Familienfilm auch schon für das kleinere Publikum im Grundschulalter, der ganz wunderbar auf Weihnachten einstimmt. 

 

Marianengraben“ mit Edgar Selge – Romanverfilmung mit Humanität und Humor

Der alte Griesgram Helmut ist Witwer und hat Krebs. Er will sich aus dem Leben zurückziehen. Am Grab seiner Frau trifft er die junge Paula, die ihren kleinen Bruder im Meer bei Triest verloren hat – und auch schon mit dem Leben abgeschlossen hat. Beide gehen in „Marianengraben“ auf eine Reise – im übertragenen und im wörtlichen Sinne. Sie reisen in einem Campingbus in Richtung Italien und finden dabei mehr als Freundschaft.

 Der erste Langfilm der Regisseurin Eileen Byrne hat trotz des ernsten Themas viele positive und berührende Momente. Zudem steckt in dem Film, der auf einem Roman der Bestsellerautorin Jasmin Schreiber basiert, viel Humanität – und erstaunlich viel Humor. Die Hauptrollen spielen Luna Wedler („Je suis Karl“, „Das schönste Mädchen der Welt“) und Edgar Selge („Polizeiruf 110“, „Unterwerfung“).

 

 

„Critical Zone“: Teheran zwischen Melancholie und Rausch

In der Nacht gleitet der Drogendealer Amir durch die Straßen von Teheran. Oft durchbricht nur die monotone Stimme seines Navigationsgeräts die Stille eines Films, der mit wenig Konversation auskommt. So entfaltet sich „Critical Zone“, der preisgekrönte Spielfilm des iranischen Regisseurs Ali Ahmadzadeh, der 2023 den Goldenen Leoparden in Locarno gewann. 

Das Werk darf in einem Kontext gesehen werden, der über das rein Filmische hinausgeht. Entstanden nach der von Frauen angeführten Protestwelle im Iran, spiegelt es die Fragen und Zweifel einer Gesellschaft wider, die sich stark im Wandel befindet. „Critical Zone“ lässt sein Publikum am Ende mit mehr Fragen als Antworten zurück – ein Kunstfilm, der Grenzen überschreitet und durch seine melancholische Grundstimmung die Seele einer Gesellschaft greifbar macht.