14.000 Menschen betroffen: Mehrere Bomben in Osnabrück entschärft - Schaulustige stören
Am Rand der Osnabrücker Innenstadt liegen mehrere Blindgänger, die am Abend entschärft werden. Tausende können in dieser Zeit nicht in ihre Wohnungen. Und Schaulustige verzögern die Arbeiten.

Am Rand der Osnabrücker Innenstadt liegen mehrere Blindgänger, die am Abend entschärft werden. Tausende können in dieser Zeit nicht in ihre Wohnungen. Und Schaulustige verzögern die Arbeiten.

In Osnabrück ist die vierte der sieben gefundenen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Von der amerikanischen 500-Pfund-Bombe gehe keine Gefahr mehr aus, teilte die Stadt am Abend mit. Zwei weitere Blindgänger sollten am Abend noch unschädlich gemacht werden. Wie lange dies noch dauert, sei unklar, sagte ein Stadtsprecher.

Schaulustige verzögerten die Arbeiten am Abend. „Es häufen sich die Meldungen, dass Schaulustige versuchen, in die Evakuierungszone einzudringen“, teilte die Stadt in einem Liveticker mit, und rief dazu auf, dem Evakuierungsgebiet fernzubleiben. „Leute, ihr behindert die Arbeiten! 14.000 Menschen wollen nach Hause“, hieß es weiter. Dies sei nur möglich, wenn die Sprengmeister in Ruhe arbeiten könnten.

Insgesamt handelt es sich um sieben Bomben mit Aufschlagzünder. Einer der sieben Bombenblindgänger ist ein sogenannter Zerscheller. Das ist eine Bombe, die am Boden zerbrochen ist. Die Experten mussten neben den vier Blindgängern auch den Zünder des Zerschellers entschärfen, hieß es.

Rund 14.000 Menschen müssen ihr Zuhause verlassen

Nach dem Verdacht auf mehrere Bombenblindgänger mussten am frühen Morgen rund 14.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Nach Angaben der Polizei waren nicht alle Bürgerinnen und Bürger einsichtig, mehrfach öffneten die Einsatzkräfte Türen gewaltsam und setzten durch, dass Menschen ihr Zuhause verließen. Das Evakuierungsgebiet darf erst wieder betreten werden, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind und dies offiziell mitgeteilt wird. 

Die Stadt richtete in einer Schule ein Zentrum ein, in dem Betroffene unterkommen und verpflegt werden konnten. Menschen durften auch ihre Haustiere mitbringen. Im Evakuierungsgebiet liegen auch zwei Krankenhäuser und mehrere Altenpflegeeinrichtungen. Der Hauptbahnhof wurde für die Dauer der Arbeiten gesperrt, die Bahn leitete Züge um und organisierte einen Ersatzverkehr.

Betten im Evakuierungszentrum

Für den Fall, dass die Entschärfungen erst am späten Abend oder in der Nacht beendet werden, wurden in der Schule einfache Betten aufgestellt. „Wer diese in Anspruch nehmen möchte, kann für einen höheren Komfort eigene Decken oder Kissen mitbringen“, schrieb die Stadt.

Die Verdachtsfälle waren bei einer Erkundung des früheren Güterbahnhofsgeländes am Rand der Innenstadt gefunden worden. Auf dem Gelände soll ein neues Stadtviertel entstehen.