Angebliches Monopol: US-Regierung will Google zwingen, Chrome-Browser zu verkaufen
Der Zank zwischen Google und der US-Regierung geht in die nächste Runde. Nun soll sich der Techriese von seinem Browser Chrome trennen – dem weltweit meistgenutzten.

Der Zank zwischen Google und der US-Regierung geht in die nächste Runde. Nun soll sich der Techriese von seinem Browser Chrome trennen – dem weltweit meistgenutzten.

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Web-Browser Chrome trennen muss. Das Justizministerium schlug die Maßnahme im Wettbewerbsprozess gegen Google in Washington vor. Zudem soll die Alphabet-Tochter für fünf Jahre der Wiedereinstieg in den Browser-Markt untersagt werden. Außerdem soll Google für zehn Jahre verpflichtet werden, Suchergebnisse und Informationen mit Wettbewerbern zu teilen.

Der Richter hatte in dem Verfahren bereits im August geurteilt, dass Google ein Monopol bei der Internet-Suche habe und es mit unlauteren Mitteln gegen Konkurrenz verteidige. Nun geht es um die Frage, welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden sollen. 

Donald Trump könnte Google den Rücken stärken

Wie es in dem Prozess weitergeht, ist allerdings offen. Denn der Richter wird erst zum kommenden Sommer entscheiden. Bis dahin wird Donald Trump US-Präsident sein, er wird am 20. Januar vereidigt. Und der Kurs seiner Regierung in dem Verfahren könnte ganz anders ausfallen. STERN PAID C+ Google 18.22

Trump hatte sich in einem Interview im Wahlkampf skeptisch über eine Zerschlagung von Google geäußert. Das würde China helfen, argumentierte er. Stattdessen wolle er mehr Fairness bei den Suchergebnissen, sagte Trump.

Zwei von drei Internetnutzern surfen mit Chrome

Chrome ist der meistgenutzte Browser zum Surfen im Web mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent in den USA und etwa zwei Dritteln weltweit. 

Das Justizministerium fordert unter anderem auch, dass Google verpflichtet wird, Konkurrenten Zugang zu einigen Daten zu gewähren. Zugleich will die US-Regierung erreichen, dass Google keine eigenen Dienste bevorteilen kann und keine Anteile an Konkurrenten bei der Internet-Suche hält. Am Vortag hatte bereits der Finanzdienst Bloomberg über die Kernpunkte der Regierungspläne geschrieben.

Ein weiterer Punkt ist die Einstellung der milliardenschweren Zahlungen an Apple, die Google den Status als Standardsuchmaschine auf Apple-Geräten sicherten. Eine Trennung Googles vom Smartphone-System Android verlangt das Justizministerium vorerst nicht, da es ein zu komplexes Unterfangen wäre. Allerdings will die US-Regierung das als Drohung aufrechterhalten – für den Fall, dass andere Maßnahmen nicht genug Wirkung zeigen.