Allein die Größe und das Gewicht der „Bayesian“ macht die Bergung zu einer Mammutaufgabe. Doch die Staatsanwaltschaft hat noch mehr Anforderungen an die Bergungsfirma.
Vergangenen Montag haben sich nach übereinstimmenden Berichten italienischer Medien Fachleute im Hafen von Palermo getroffen. Mit dabei waren Vertreter des Schiffsversicherers P&I British Marine, Vertreter der Werft, die die „Bayesian“ gebaut hat sowie Ermittler der Staatsanwaltschaft und Mitglieder der Küstenwache.
Das Thema ihres Treffens laut Medien: Wie kann man die im August gesunkene Luxusyacht „Bayesian“ heben? Dabei sind nicht nur die schieren Maße des Schiffes – 56 Meter Länge und ein 75 Meter hoher Mast – und ihr Gewicht eine Herausforderung. Denn die zuständige Staatsanwaltschaft von Termini Imerese will das Schiff so bergen, dass es möglichst intakt bleibt. Die Yacht in 50 Metern Tiefe auseinanderzuschneiden und in Einzelteilen zu heben, ist daher keine Option.
Sizilien Luxusyacht Bootsunglück 18.28Laut „La Repubblica“ liegen den Behörden bereits acht Pläne für eine mögliche Bergung vor. Innerhalb von zwei Wochen soll demnach eine Entscheidung fallen, welches Unternehmen welchen Plan umsetzen soll. Dabei sind Methode und Kosten entscheidend. Ein Plan sieht laut der Zeitung vor, Rumpf und Mast in eine horizontale Lage zu bringen und dann mithilfe eines Krans und mehrerer Luftkissen vom Meeresgrund zu heben. Ob sie dann auf einen Ponton gehoben oder abgeschleppt wird, hängt davon ab, wie viel Auftrieb der Rumpf noch hat.
Treibstoff bleibt an Bord der „Bayesian“
Fischer und Umweltschützer sorgen sich, weil die 18.000 Liter Schiffsdiesel und Motoröl an Bord nicht vor der Bergung abgepumpt werden sollen. Das hat laut „Il Messagero“ Camper & Nicholsons entschieden, also das Unternehmen, welches die „Bayesian“ verwaltet und gesetzlich dafür verantwortlich ist. Laut Berichten soll die Bergung Mitte Januar beginnen und vier bis fünf Wochen dauern.
Griechenland Yacht Fotostrecke
Die 56 Meter lange und mit einem 75 Meter hohen Mast ausgestattete „Bayesian“ gehörte zu den größten Segelyachten weltweit. Gebaut wurde sie 2008 von der italienischen Werft Perini Navi, die später von der börsennotierten Sea Group übernommen wurde. Die Yacht war im August in einem Sturm vor Sizilien gesunken, die genaue Unglücksursache steht noch nicht fest.
Quellen:„Spiegel“, „La Repubblica“, „Il Messagero“, DPA.
