Der Deutsche Aktienindex hat erstmals überhaupt den Wert von 20.000 Punkten überstiegen. Am Dienstagvormittag legte der Dax an der Frankfurter Börse, der die größten 40 börsennotierten Firmen vereint, um 0,43 Prozent zu und landete damit bei 20.019 Punkten. Schon am Montag hatte der Leitindex seinen bisherigen Rekord von 19.674 Punkten erreicht und trotzte damit der ungünstigen konjunkturellen Lage in Deutschland.
Experten betonen, dass die Zugpferde im Dax – etwa SAP, Siemens und die Deutsche Telekom – vor allem von ihren Geschäften im Ausland profitieren und damit nicht so stark von der binnenwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland abhängen. Begünstigt werde der Export durch den schwachen Euro, betont etwa Jochen Stanzl, Chefmarktanalyst bei CMC Marktes. Das werde sich auch positiv auf die kommende Berichtssaison auswirken.
Der Marktexperte Andreas Lipkow verwies auch darauf, dass die Investorinnen und Investoren bei ihren jeweiligen Entscheidungen „mindestens neun bis zwölf Monate in die Zukunft“ schauen und mit einer konjunkturellen Erholung im kommenden Jahr rechnen. Dabei spiele den Investoren auch die derzeitige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank in die Karten – diese habe anders als die US-Notenbank 2025 „mehr Senkungsspielräume“. Niedrigere Zinsen kurbeln wegen steigender Investitionen tendenziell die Wirtschaft an.
Die europäischen Börsen hatten am Dienstagmorgen insgesamt bereits im Plus geöffnet. Angetrieben wurde die Entwicklung auch von den Börsen in den USA und in Asien. So hatte die Wall Street in New York am Montag mit neuen Rekorden bei den Indizes Nasdaq und S&P geschlossen, was wiederum an den Technologiefirmen lag.
Die dortigen Anleger hoffen zudem mit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump auf Steuererleichterungen und Deregulierungen. Der Milliardär hatte zudem zur Ankurbelung der US-Konjunktur Maßnahmen für günstige Energie versprochen und fährt einen protektionistischen Kurs.