In deutschen Sammlungen von Museen und Universitäten finden sich viele Zeugnisse aus der Kolonialzeit. Sie werden nun untersucht. Es geht etwa um Jagdtrophäen und sterbliche Überreste wie Schädel.
Mit rund 2,33 Millionen Euro hat das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in diesem Jahr Museen, Universitäten und andere Einrichtungen dabei unterstützt, die Herkunft von Sammlungsbeständen aus einstigen Kolonien zu erforschen. Insgesamt 17 Projekte seien gefördert worden, teilte das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg mit. Untersucht wird etwa, wie die Gegenstände in die deutschen Sammlungen kamen und ob sie möglicherweise gewaltsam entwendet wurden.
Unterstützt wurde etwa das Institut für Anatomie der Universität Leipzig, das eine Schädelsammlung beherbergt, deren Ursprung im ausgehenden 19. Jahrhundert liegt. Im Fokus stehen zunächst afrikanische und südamerikanische Bestände. Sterbliche Überreste sollen auch zurückgegeben werden.
Gefördert wird auch ein Projekt der Universität Kassel, das sich mit der kolonialen Jagd und ihren Auswirkungen befasst. Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus mehreren afrikanischen Staaten soll über den Umgang mit Jagdtrophäen in deutschen Sammlungen beraten werden.