Bianca Heinicke: Sie ist für Mindestalter für soziale Medien
Influencerin Bianca Heinicke hat in einem Interview über den Umgang mit Social Media und eine mögliche Altersbeschränkung gesprochen.

Influencerin Bianca Heinicke hat in einem Interview über den Umgang mit Social Media und eine mögliche Altersbeschränkung gesprochen.

Bianca Heinicke (31) hatte sich mit der Trennung von Ehemann Julian Claßen (31) im Mai 2022 aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Im April 2024 meldete sie sich zurück. Sie gab bekannt, ihr Pseudonym „BibisBeautyPalace“ ablegen zu wollen und tritt seither wieder unter ihrem Klarnamen auf. Im Juli 2024 launchte sie einen Blog zu Themen wie Veganismus und Meditation und startete im Herbst einen eigenen Podcast mit Partner Timothy Hill. Im Interview mit dem „Spiegel“ erklärte sie nun zu ihrer Auszeit: „In meinem Leben hatte sich zum damaligen Zeitpunkt viel verändert, vor allem privat, durch die Trennung von Julian. Ich hatte das Gefühl, dass ich gar nicht weiß, wer ich bin. Ich war Ende zwanzig und habe mich gefragt: ‚Was will ich eigentlich?‘ Ich musste die Pause-Taste drücken.“

Den Namen „Bibi“ verbinde sie mit einer Zeit, von der sie sich gedanklich distanziert habe, erzählt sie weiter. Damals habe sie ein anderes Leben geführt, Unterhaltungs-Content und Dinge aus ihrem Alltag thematisiert. Ihre alten YouTube-Inhalte, für die sie auch Kritik bekam, beschäftigen sie bis heute. „Ich bin gerade dabei, alle noch einmal durchzugehen“, erklärt die Influencerin. „Ich lösche einerseits konsumverherrlichende Inhalte und Videos mit Kooperationen, hinter denen ich nicht mehr stehe. Andererseits sortiere ich allzu private Eindrücke aus, etwa Aufnahmen von meinen Kindern.“

„Viel mehr über Social Media aufklären“

Die Influencerin ist durch Social Media erfolgreich geworden. Was hält sie von einem Mindestalter für die Nutzung der Plattformen in Deutschland? „Ja, ich wäre für eine Altersbeschränkung“, erklärte Heinicke. „Ich will mich nicht auf ein konkretes Alter festlegen, weil Kinder und Jugendliche sehr unterschiedlich weit entwickelt sein können“, sagt sie im Hinblick darauf, dass Australien kürzlich ein Social-Media-Verbot für alle unter 16 Jahren beschlossen hat. „Generell fände ich es aber super, wenn viel mehr über Social Media aufgeklärt würde, zum Beispiel ab der fünften Klasse. Darüber, was es mit einem machen kann. Über die positiven und negativen Seiten.“

Ihre Social-Media-Bekanntheit hatte in der Vergangenheit für die Influencerin negative Auswirkungen. „Mir ging es auf die Psyche, dass ich viel Alltägliches einfach nicht mehr machen konnte.“ Bei Kaufhaus-Besuchen sei sie sofort erkannt worden. Zum Teil sei sie aus den Geschäften rausgeschmissen worden, „weil sich Menschenmengen von mehreren Hundert Leuten um mich gebildet hatten. Jeder wollte ein Selfie.“ Dabei habe sie sich oft wie eine Statue gefühlt, heute seien die Leute ihr gegenüber viel respektvoller. „Ich merke, dass ich oft erkannt werde, viele belassen es aber bei einem Blick. Und wenn die Leute zu mir kommen, fragen sie oft gar nicht nach einem Foto, sondern wollen einfach nur kurz einen Satz mit mir wechseln.“