Gehofft, gekämpft und wieder nicht gewonnen: Für den VfL Bochum scheint der siebte Abstieg aus der Bundesliga unausweichlich. Spieler und Trainer geben aber nicht auf – und wissen, was gerade fehlt.
Als die Profis des VfL Bochum nach der 0:1-Heimpleite gegen Werder Bremen in die Kurve gingen, wurden sie von einigen Fans ausgepfiffen und von anderen mit Applaus empfangen. Bei Spielern und Trainer gibt es dagegen trotz der elften Niederlage am 13. Spieltag keine zwei Meinungen. „Unsere Situation ist nicht einfach, klar. Aber ich glaube es, wir alle glauben es, dass es möglich ist. Zu 100 Prozent“, sagte Abwehrspieler Bernardo über das Ziel Klassenerhalt.
Dabei ist der VfL Bochum als einzige Mannschaft im deutschen Profifußball immer noch sieglos, mit zwei Pünktchen Tabellenletzter in der Bundesliga und schon acht Zähler hinter dem Relegationsrang 16 zurück. „Aber wenn du jetzt vom Gaspedal gehst, und meinst, du hättest enttäuscht zu sein und zu resignieren, dann können wir das Buch zu machen. Dann wird es nicht gelingen. Wir müssen schon auf dem Pedal bleiben“, mahnte Trainer Dieter Hecking.
Bochum und der 30-Kilo-Rucksack
Der Trainer-Routinier hat in Bochum erst am zehnten Spieltag übernommen – seither stimmt zumindest wieder die Leistung. Wie schon bei den ersten drei Partien unter seiner Regie machte Bochum auch gegen Bremen lange Zeit ein gutes Spiel. „Da war vieles davon da, was wir sehen wollten“, sagte der 60-Jährige. Es reichte trotzdem nicht für Zählbares.
„Wir haben gefühlt gerade einen 30-Kilo-Rucksack extra. Aber den hast du gegen Bremen erst gar nicht gefühlt – bis zum Gegentor. Das hat uns den Stecker gezogen. Da fing das Nachdenken bei uns an“, sagte Bochums Mittelfeldspieler Gerrit Holtmann über den Kopfballtreffer von Jens Stage (56. Minute) nach einer Ecke. Anschließend lief bei Bochum nicht mehr viel zusammen. Für Hecking war das aber „auch ein Stück weit normal, in unserer Situation macht das 0:1 was mit dir.“
Hecking wartet auf den „großen Schritt“
Seine Mannschaft brauche darum endlich den ersten Sieg für mehr Selbstvertrauen. „Wir kommen zwar in kleinen Schritten voran, aber wir warten auf den einen großen Schritt: Wir alle lechzen nach diesem ersten beschissenen Sieg“, sagt der 60-Jährige. Der Trainer ist überzeugt: „Es wird weitergehen, diese Mannschaft ist in der Lage Spiele zu gewinnen.“