Kurz vor Abpfiff einer Fußball-EM-Partie der Türkei kommt es beim Stuttgarter Public Viewing zu einem blutigen Streit. Mit einem Messer verletzt ein Mann mehrere Fans. Nun steht er vor Gericht.
Nach einem blutigen Streit während eines EM-Public Viewings auf dem Stuttgarter Schlossplatz steht ein mutmaßlicher Messer-Angreifer wegen sechsfachen versuchten Mordes heute vor Gericht (9.00 Uhr). Der 25-Jährige soll während des letzten Gruppenspiels der türkischen Mannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft Ende Juni mitten in der Menschenmenge ein Messer gezogen und um sich gestochen haben.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft versuchte der Syrer, sechs Fans, die er wegen der Trikots oder Schals als Anhänger des türkischen Teams ansah, durch Messerstiche zu töten. Er habe sie aus Hass auf Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit gezielt angegriffen, hatte die Justizbehörde bei der Anklageerhebung erklärt. Die Angegriffenen waren allerdings nur teilweise türkische Staatsangehörige.
Es wurde niemand getötet, aber mehrere Menschen erlitten Verletzungen. Fußballfans und Polizeibeamte konnten den Mann schließlich entwaffnen. Daraufhin kam es zu Tumulten, eine Massenpanik wurde aber verhindert. Für kurze Zeit wurde der Schlossplatz abgesperrt.
Das Schwurgericht will nach dem Auftakt noch mindestens ein halbes Dutzend Mal zusammenkommen, bevor es frühestens Anfang Februar ein Urteil verkündet.