Schulen: Verband fordert mehr Lenkung bei der Lehrerausbildung
Ein neues duales Studium für angehende Regelschullehrer kommt auch beim Lehrerverband gut an. Doch im Kampf gegen den Lehrermangel brauche es noch mehr.

Ein neues duales Studium für angehende Regelschullehrer kommt auch beim Lehrerverband gut an. Doch im Kampf gegen den Lehrermangel brauche es noch mehr.

Der Thüringer Lehrerverband fordert mehr Lenkung bei der Ausbildung von Lehrkräften. Es brauche vor allem Regelschullehrer für Fächer wie Chemie oder Biologie, sagte Tim Reukauf, Vorsitzender des Thüringer Lehrerverbands (tlv), der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. „Das kann man ja relativ gut über Studienplätze steuern“, sagte er. Nötig sei das, weil etwa mehr Regelschullehrer für naturwissenschaftliche Fächer gebraucht würden als etwa Geschichtslehrer an Gymnasien. 

Es gebe erste, richtige Ansätze. „Wir finden das duale Studium im Bereich Regelschule super, dadurch hat man eine Lenkung auf das Regelschullehramtsstudium“, sagte Reukauf. Es sei aber auch eine stärkere Lenkung bei den Fächern nötig.

Duales Studium kommt gut an

Angesichts des starken Lehrermangels im Freistaat hatte noch die rot-rot-grüne Minderheitsregierung ein duales Lehramtsstudium für Regelschulen an der Universität Erfurt geschaffen. Die ersten 50 angehenden Lehrer unterschrieben ihre Verträge im August. 

Die angehenden Pädagogen erhalten während des Studiums ein monatliches Entgelt von zunächst 1400 Euro, während des Masterstudiengangs sind es dann 1650 Euro monatlich. Für diesen Ausbildungsweg hatte es viele Hunderte Bewerbungen gegeben. Dafür binden sich die Studierenden für die Ausbildung sowie für weitere fünf Jahre an Thüringen. Außerdem gibt es schon während des Studiums praktische Anteile. 

Das neue Brombeer-Regierungsbündnis aus CDU, BSW und SPD hat in seinem Koalitionsvertrag eine Aufstockung der Plätze für das duale Studium vereinbart. „Mit zusätzlichen Anreizen und besseren Rahmenbedingungen wollen wir insbesondere Studentinnen und Studenten in Mangelfächern für den Lehrberuf begeistern“, steht im Brombeer-Vertrag.

Thüringens neuer Bildungsminister Christian Tischner (CDU) kündigte an, mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena über ein duales Lehramtsstudium sprechen zu wollen. Hintergrund ist, dass in Jena Lehrer in dringend benötigten Fächern wie Mathematik oder Naturwissenschaften ausgebildet werden. Das beliebte duale Studium gibt es aber bisher nur in Erfurt.