Landarztprämie: Hunderte Hausärzte fehlen bereits in Bayern
In der Stadt mag man es bisher nicht so unmittelbar spüren - aber auch im reichen Freistaat gibt es vielerorts zu wenig Ärzte. Eine Prämie soll es richten. Dennoch gibt es Grund zur Sorge.

In der Stadt mag man es bisher nicht so unmittelbar spüren – aber auch im reichen Freistaat gibt es vielerorts zu wenig Ärzte. Eine Prämie soll es richten. Dennoch gibt es Grund zur Sorge.

In Bayern fehlen aktuell mehrere Hundert Hausärzte. „Die ambulante Versorgung steht vor großen Herausforderungen. Schon heute sind rund 500 Hausarztsitze unbesetzt“, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Die demografische Entwicklung werde den Ärztemangel noch weiter verschärfen. Derzeit liege der Altersdurchschnitt bei den Hausärztinnen und Hausärzten bei rund 55 Jahren.

„Vor allem in unseren ländlichen Regionen gibt es Handlungsbedarf. Umso wichtiger ist es, noch mehr Medizinerinnen und Mediziner für die Arbeit auf dem Land zu gewinnen“, betonte Gerlach und verwies auf die Bedeutung der im Freistaat verfügbaren Landarztförderprämie.

Prämie wird seit 2012 ausgezahlt

Seit 2012 zahlt die Staatsregierung für Niederlassungen von Ärztinnen und Ärzten im ländlichen Raum bis zu 60.000 Euro. Psychotherapeutinnen und -therapeuten können eine Förderung von bis zu 20.000 Euro erhalten. Voraussetzung ist, dass sich die Medizinerinnen und Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern niederlassen. Auch für die Übernahme einer bestehenden Praxis werden Prämien ausgezahlt.

Bisher seien 1.318 Praxisniederlassungen und Filialbildungen im ländlichen Raum gefördert worden – davon alleine 881 Hausärztinnen und Hausärzte, sagte Gerlach. Im auslaufenden Jahr 2024 (Stichtag 10. Dezember) seien 153 Anträge eingegangen. „Davon konnten schon 125 bewilligt werden – das ist ein wichtiger Erfolg.“

Nicht nur Hausärzte nutzen das Förderprogramm erfolgreich

Mit der Landarztprämie werden Niederlassungen im ländlichen Raum unterstützt. 2024 bekamen sie konkret 72 Hausärzte, 3 Frauenärzte, 6 Kinderärzte, 1 Augenarzt, 2 Hautärzte, 5 HNO-Ärzte, 5 Nervenärzte, 10 Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie 21 Psychotherapeuten. Die übrigen Anträge werden noch geprüft.

Bayern nimmt dafür auch viel Geld in die Hand. Seit 2012 haben wir alleine in unserem Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der medizinischen Versorgung rund 87,75 Millionen Euro bereitgestellt – davon rund 7,75 Millionen Euro im bisherigen Jahr 2024″, sagte Gerlach.