Silvesterfeuerwerk: Frühe Feuerwerks-Knallerei - Polizei verstärkt Kontrollen
Erlaubt ist das Zünden von Böllern und Raketen erst am Silvesterabend. Doch kaum ist der Verkauf gestartet, kracht es in Berlin an vielen Orten. Die Polizei schreitet ein.

Erlaubt ist das Zünden von Böllern und Raketen erst am Silvesterabend. Doch kaum ist der Verkauf gestartet, kracht es in Berlin an vielen Orten. Die Polizei schreitet ein.

Bereits weit vor dem Jahreswechsel wird in Berlin kräftig geböllert – obwohl es erst am Silvesterabend erlaubt ist. „Überall wird eher damit angefangen, die Polizei ist in der ganzen Stadt im Einsatz und schreibt Anzeigen“, sagte ein Sprecher des Polizei-Lagezentrums. Besonders viel Knallerei gab es am Samstagabend in der Gegend um den Gleisdreieckpark in Kreuzberg und Schöneberg – über Stunden hinweg. 

Böller und Raketen haben laut Polizei bereits kleinere Brände verursacht. Vor allem Müllcontainer waren betroffen, wie ein Polizeisprecher sagte. Seit dem offiziellen Verkaufsstart von Feuerwerk in der Nacht zum Samstag sind demnach Polizistinnen und Polizisten wegen der verfrühten Böllerei in der ganzen Stadt unterwegs. Über Verletzte wurde bislang nichts bekannt. 

Einsatz von Polizei und Bezirk in Neukölln 

Im Bezirk Neukölln, wo erfahrungsgemäß viel geböllert wird, verfolgten Polizei und Ordnungsamt den Verkaufsstart besonders intensiv, wie der Polizeisprecher sagte. Dabei seien Verkaufsstellen kontrolliert worden. Vor allem in der High-Deck-Siedlung am Ende der Sonnenallee beobachteten die Beamten zudem das nachfolgende Geschehen, um vorzeitige Knallerei zu verhindern. 

Dabei wurde nach Angaben des Polizeisprechers 192-mal Pyrotechnik sichergestellt zur Gefahrenabwehr, „damit sie keinen weiteren Unfug damit machen“. Es habe eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gegeben, vier Ordnungswidrigkeiten wegen Verstoßes gegen die Sprengstoffverordnung wurden registriert. Meist handelte es sich laut Polizei um Jugendliche, die auffielen. 

Polizisten verstärkt in der Stadt unterwegs 

Die Polizei hatte angekündigt, bereits vor der Silvesternacht verstärkt unterwegs zu sein wegen des früheren Verkaufs von Feuerwerk. Statt 180 Funkwagen sind laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel 239 im Einsatz, auch in den Wachen gebe es mehr Personal. Rund 1.000 Kräfte sind demnach in diesem Bereich im Einsatz.

In der Silvesternacht selbst sollen 3.000 Polizisten und Polizistinnen – auch aus anderen Bundesländern – zusätzlich in Berlin unterwegs sein. Damit sind nach Polizeiangaben insgesamt rund 4.000 Beamte zum Jahreswechsel im Einsatz. Die Berliner Feuerwehr rechnet erneut mit der einsatzreichsten Nacht des Jahres. Sie wird nach Angaben eines Sprechers mit ungefähr so vielen Helfern unterwegs sein, wie vor einem Jahr. Damals waren 1.500 Kräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen im Einsatz. 

Brennpunktbereiche und Böllerverbotszonen

Um Krawalle in der Stadt und Angriffe auf Rettungskräfte nach Möglichkeit zu verhindern, setzt die Polizei weitestgehend auf das Konzept vom vergangenen Jahr. Sie hat drei Brennpunktbereiche definiert, wo aufgrund der Erfahrungen mit Exzessen und Straftaten zu rechnen ist. In dem Bereich werden Rettungskräfte von Polizisten begleitet. 

Zudem werden wie im Vorjahr am Alexanderplatz, im Schöneberger Steinmetz-Kiez und in Teilen der Sonnenallee nebst Nebenstraßen in Neukölln erneut Böllerverbotszonen eingerichtet. Böller und Raketen dürfen hier nicht gezündet werden, erlaubt ist allenfalls Material wie Knallerbsen oder Wunderkerzen. Gleiches gilt für den Bereich der kommerziellen Silvesterparty „Celebrate at the Gate“ am Brandenburger Tor, die von einer großflächigen Waffenverbotszone umgeben sein wird. 

Schlangen in der Nacht zum Verkaufsstart

Normalerweise werden Feuerwerkskörper in Deutschland nur an den letzten drei Tagen des Jahres verkauft, also ab dem 29. Dezember. Da der diesmal auf einen Sonntag fällt, begann der Verkauf bereits am Samstag. Zum Start hatten sich bereits in den frühen Morgenstunden lange Schlangen gebildet. 

Erlaubt ist das Böllern allerdings erst am Silvesterabend ab 18.00 Uhr bis zum Neujahrsmorgen um 7.00 Uhr. Wer dagegen verstößt, riskiert ein Bußgeld bis zu 10.000 Euro, wie die Berliner Polizei unter anderem in Briefen an Eltern warnte.