Gelähmte Beine, mumifizierte Kadaver, Fäkalien – wegen der Vernachlässigung etlicher Tiere schreitet die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern gegen ein Ehepaar ein.
In Mecklenburg-Vorpommern ermitteln die Behörden gegen ein Ehepaar, das etliche Tiere massiv verwahrlost haben lassen soll. Polizeibeamte entdeckten drei tote Hunde und drei Hasen auf einem früheren Grundstück des Paares, dazu etliche schwer vernachlässigte Tiere am neuen Wohnort der beiden.
Alarmiert wurde die Polizei am Neujahrstag von der ehrenamtlichen Tierrettung Vorpommern-Greifswald. Diese hatte zuvor nach eigenen Angaben von einem Bürger Hinweise auf „unhaltbare Zustände“ auf einem Gehöft bei Pasewalk erhalten. Bei der Begehung des Geländes wurden die sechs bereits mumifizierten Kadaver gefunden.
Polizei entdeckt Tiere in vernachlässigtem Zustand
Im neuen Haus des Ehepaares stießen die Beamten auf zahlreiche weitere mutmaßliche Tierschutzverstöße. Eine Amtstierärztin begleitete den Angaben zufolge den Einsatz. Insgesamt neun Hunde, darunter auch mehrere Welpen, sollen augenscheinlich stark unterernährt gewesen sein. Welpennahrung und Wassernäpfe sollen nicht vorhanden gewesen sein. Eines der Jungtiere soll zudem gelähmte Hinterbeine und Entzündungen der Haut gehabt haben. Sie seien „augenscheinlich nicht tierärztlich behandelt“ worden, teilte die Polizei mit. Das gesamte Haus soll „stark mit Hundefäkalien verunreinigt“ gewesen sein.
Die Hunde waren offenbar nicht die einzigen Tiere, die unter der Obhut des Paares leiden mussten. Neben sechs lebenden Kaninchen sei ein totes in Käfigen entdeckt worden. Es habe dort bereits mehrere Wochen gelegen. Für die Nager soll ebenfalls keine Nahrung vorhanden gewesen sein. „Auch die Käfige der Kaninchen waren voller Fäkalien“, stellte die Polizei fest.
Alle lebenden Tiere wurden nach der Anzeigenaufnahme zunächst der ehrenamtlichen Tierrettung zur Betreuung und Pflege übergeben. „Es sind ganz viel Hilfsangebote aus der Bevölkerung eingegangen“, sagte Klaus Kraft, der Vorsitzende des Vereins, im Gespräch mit dem stern. Das Veterinäramt müsse nun über das weitere Vorgehen entscheiden.
Quellen: Polizeipräsidium Neubrandenburg, Tierrettung Vorpommern-Greifswald e.V., Nachrichtenagentur AFP