Eine Computerpanne bei der Bundespolizei hat am Freitag zu massiven Staus bei den Grenzkontrollen an Flughäfen geführt. Was genau ist passiert?
Nach der stundenlangen IT-Störung an deutschen Flughäfen wurde der Fehler am Freitagabend behoben. Ein Auslöser oder eine Ursache sei bisher nicht bekannt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber dem stern.
BKA-Systeme von Bundespolizei eingesetzt
Wie die Nachrichtenagentur DPA berichtet, gab es nach Angaben des Bundesinnenministeriums und der Bundespolizei technische Störungen an Informationssystemen, „die das Bundeskriminalamt (BKA) für den polizeilichen Informationsverbund“ betreibe. Davon betroffen seien auch die Einreisekontrollen durch die Bundespolizei. Diese nutzt nämlich die vom BKA bereitgestellten Datenbanken, wie zum Beispiel die Fahndungssysteme. „Wenn diese Systeme gestört sind, dann kommt es bei uns zu Problemen“, erklärt der Bundespolizei-Sprecher.
Die Entstörungsmaßnahmen des BKA hätten aus Sicht der Bundespolizei Wirkung gezeigt. Allerdings: „Es kann sein, dass noch eine Nachstörung kommt.“ Könnte es denn erneut in der Zukunft zu einer solchen Panne kommen? Dazu wollte sich der Bundespolizei-Sprecher nicht äußern.
Computerausfall Bundespolizei 19.20
Besonders große Flughäfen waren betroffen
Während des Ausfalls seien die „grenzpolizeilichen Maßnahmen“ ohne die betroffenen Systeme durchgeführt worden. Es sei dafür jedoch ein höherer Personalaufwand kurzfristig nötig gewesen, da eine automatisierte Grenzkontrolle nicht möglich war. Der Sprecher versichert aber: „Es sind keine Personen unkontrolliert ins Bundesgebiet gekommen.“
Nach Angaben des Bundespolizei-Sprechers dauerte die Störung etwa vier Stunden an, von 14 bis 18 Uhr. Es handelte sich demnach um einen bundesweiten Systemausfall. Alle deutschen Flughäfen waren also betroffen. Besonders in den großen Airports in Berlin, Frankfurt, München und Düsseldorf hätten die Fluggäste den Ausfall zu spüren bekommen.
An kleineren Flughäfen wie in Weeze sei die Störung hingegen gut kompensierbar gewesen, berichtet der Sprecher. Nach einem Tag mit stundenlangen Wartezeiten für Passagiere bleibt die Frage: Sind die genutzten IT-Systeme denn veraltet? Darauf wollte der Sprecher keine Antwort geben. Das sei ja auch eine politische Frage.