Nach Pöbeleien: Das rät Olaf Scholz zum Umgang mit Elon Musk
Tech-Milliardär Elon Musk hatte Olaf Scholz einen "Narren" genannt und den Bundespräsidenten als "antidemokratischen Tyrannen" beschimpft. Nun hat der Kanzler im stern reagiert.

Tech-Milliardär Elon Musk hatte Olaf Scholz einen „Narren“ genannt und den Bundespräsidenten als „antidemokratischen Tyrannen“ beschimpft. Nun hat der Kanzler im stern reagiert.

Bundeskanzler Olaf Scholz setzt angesichts der persönlichen Angriffe des Tech-Milliardärs Elon Musk gegen ihn und andere Spitzenpolitiker auf Gelassenheit. „Als Sozialdemokraten sind wir es seit dem vorletzten Jahrhundert gewöhnt, dass es reiche Medienunternehmer gibt, die sozialdemokratische Politik nicht schätzen – und mit ihrer Meinung auch nicht hinter dem Berg halten“, sagte Scholz dem stern

Das findet Scholz bedenklich

Natürlich sei es heute etwas anders, weil Medienunternehmen und Plattformen inzwischen eine weltweite Reichweite hätten. „Aber in der Sache ist es nichts Neues. Da muss man cool bleiben“, sagte der SPD-Politiker. „Viel bedenklicher als solche Beschimpfungen finde ich, dass sich Musk für eine in Teilen rechtsextreme Partei wie die AfD einsetzt, die die Annäherung an Putins Russland predigt und die transatlantischen Beziehungen schwächen will.“

 Musk hatte Scholz auf seinem Kurznachrichtendienst X einen „Narren“ und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen „undemokratischen Tyrannen“ genannt. „Der Bundespräsident ist kein antidemokratischer Tyrann und Deutschland ist eine starke und stabile Demokratie – da mag Musk behaupten, was er will“, sagte Scholz: „In Deutschland geht es nach dem Willen der Bürgerinnen und Bürger, nicht nach den erratischen Äußerungen eines Milliardärs aus den USA.“

Wahlkampf-Gespräch Weidel und Musk 15.22

Ins Kanzleramt einladen will Scholz Musk nicht. Ich halte nichts davon, um die Gunst von Herrn Musk zu buhlen. Das überlasse ich gerne anderen“, sagte er: „In den sozialen Medien sind ja viele unterwegs, die mit schrillen Sprüchen Aufmerksamkeit erregen wollen. Da gilt: Don’t feed the troll.“

Warum Elon Musk Scholz einmal anrief

 Er selbst habe Musk einmal im März 2022 bei der Eröffnung des Tesla-Werks in Brandenburg getroffen und kurz gesprochen, sagte Scholz. Damals habe die dortige AfD gegen die Ansiedlung des Werkes in Grünheide agitiert. Einige Monate später habe sich Musk noch einmal telefonisch mit einem persönlichen Anliegen bei ihm gemeldet: „Es ist kein Geheimnis, dass Tesla gegen die staatliche Förderung für E-Ladesäulen in Deutschland war.“