Herzstillstand: Rugby-Profi bricht nach Snus-Konsum auf Hochzeit zusammen
Snus ist ein Mund-Tabak, der sich großer Beliebtheit erfreut – auch unter Sportlern. Dem französischen Rugby-Profi Hassane Kolingar wurde der Konsum fast zum Verhängnis.

Snus ist ein Mund-Tabak, der sich großer Beliebtheit erfreut – auch unter Sportlern. Dem französischen Rugby-Profi Hassane Kolingar wurde der Konsum fast zum Verhängnis.

Den französischen Rugby-Profi Hassane Kolingar haut so leicht nichts um. Aber im vergangenen Sommer wurde dem Star des Pariser Teams Racing 92 ein kleiner Beutel Snus, eine skandinavische Variante des Oral-Tabaks, zum Verhängnis und verursachte einen Herzstillstand. Das berichtete Kolingar jetzt dem Rugby-Magazin „Midi Olympique“. 

Demnach habe der 26-Jährige auf der Hochzeit seines Teamkollegen Ibrahim Diallo einen Snus-Beutel konsumiert. Dazu klemmt man sich die kleinen Beutel in den Mund und behält ihn dort. Der Tabak gelangt über die Mundschleimhäute in die Blutbahn und entfaltet so seine Wirkung.

Gefährliche Nebenreaktion beim Rugby-Profi

Bei Kolingar führte der Konsum zu einer gefährlichen Nebenreaktion: Er brach zusammen. „Meine Trommelfelle dröhnten, ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand Nadeln in den Kopf stecken. Meine Augen verdrehten sich, ich erlitt einen Herzstillstand.“Meoli Jauch Kunstturnen 19.30

Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass der Rugby-Profi, der auch für die französische Nationalmannschaft aufläuft, an Tachykardie leidet – einer Erhöhung der Herzfrequenz. „Weil mein Puls einfach nicht sinken wollte, versetzten mich die Ärzte in ein künstliches Koma“, sagte Kolingar in dem Interview. Zusätzlich führten die Ärzte einen kleinen Eingriff an seinem Herzen durch, um eine Vernarbung zu beseitigen. 

Ein halbes Jahr musste Kolingar danach pausieren, erst am vergangenen Sonntag feierte er sein Comeback und nannte den Grund für seinen langen Ausfall.

Nur in Schweden ist Snus zugelassen

Snus ist eine besonders in Norwegen und Schweden verbreitete Tabak-Form, die europaweit in Mode ist. Der körnig gemahlene Tabak ist zwar in der EU verboten, lässt sich aber einfach im Internet bestellen. Zudem werden in der EU sogenannte Chewingbags als Alternative angeboten, bei denen der Tabak fein geschnitten ist. Nur in Schweden ist Snus zugelassen, dort erhält man die Beutel in jedem Tabakladen.

Snus soll bei Sportlern eine leistungssteigernde Wirkung zeigen, steht aber nicht auf der Liste verbotener Substanzen und ist deshalb offenbar beliebt. In England sollen sich laut einer Studie 20 Prozent der Fußballer regelmäßig die Beutelchen hinter die Lippe klemmen.

Quelle: „Bild“, „Wikipedia