Konjunktur in Asien: Umfrage: Stimmung der chinesischen Industrie hellt sich auf
Die Industrie in China zeigt sich widerstandsfähiger als gedacht. Ein Lichtblick, der aber nicht über alle Probleme hinwegtäuschen kann.

Die Industrie in China zeigt sich widerstandsfähiger als gedacht. Ein Lichtblick, der aber nicht über alle Probleme hinwegtäuschen kann.

Nach einer unerwartet deutlichen Stimmungsaufhellung in Chinas Industrie im Oktober stehen die Zeichen für sie wieder auf Wachstum. Der auf einer Umfrage des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ basierende Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg um 1,0 Punkte auf 50,3 Zähler, wie aus Daten hervorgeht, die am Freitag veröffentlicht wurden. Damit erholte sich der Stimmungsindikator vom Dämpfer im September, als er auf den tiefsten Wert seit über einem Jahr gefallen war.

Analysten hatten mit einer Verbesserung auf lediglich 49,7 Punkten gerechnet. Der Indexwert kletterte zudem über die sogenannte Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was auf eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet.

Der vom Magazin „Caixin“ ermittelte Indikator zeigt die Stimmung in eher kleineren und privaten Unternehmen des Landes, die auch exportorientierter sind. Am Donnerstag hatte Chinas Statistikamt den staatlich ermittelten Einkaufsmanagerindex veröffentlicht, der die Stimmung in den eher großen und staatlichen Unternehmen erfasst. Hier zeigte sich ebenfalls eine bessere Stimmung. Der staatliche Indikator für die Industriestimmung stieg im Oktober um 0,3 Punkte auf 50,1 Zähler.

Chinas Wirtschaft leidet unter schwacher Inlandsnachfrage

Das verarbeitende Gewerbe hatte im ersten Halbjahr dieses Jahres laut offiziellen Daten mehr als ein Viertel der chinesischen Wirtschaftsleistung ausgemacht. Die Stimmung der Einkaufsmanager gilt als wichtiger Frühindikator für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und wird daher an den Finanzmärkten stark beachtet.

Chinas Wirtschaft leidet indes weiter unter einer schwachen Nachfrage im Inland. Handelsstreitigkeiten mit der EU und den USA, aber auch eine schwere Immobilienkrise bereiten der Regierung in Peking, die für dieses Jahr ein Wachstumsziel von rund fünf Prozent ausgegeben hatte, Sorgen.