Tierschutz: Menschen in Bayern sollen Vogeltod an Glasfassaden melden
Jedes Jahr sterben Millionen Zugvögel auf ihrem Weg nach Süden an Glasfassaden. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz zeigt, wie Gebäudebesitzer Kollisionen vermeiden können.

Jedes Jahr sterben Millionen Zugvögel auf ihrem Weg nach Süden an Glasfassaden. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz zeigt, wie Gebäudebesitzer Kollisionen vermeiden können.

Um den millionenfachen Tod von Vögeln an Fenstern und Glasfassaden zu verhindern, ruft der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) die Menschen in Bayern zu Hilfe auf. Sie sollen online melden, wenn sie einen sogenannten Vogelschlag beobachten. Glasfassaden und Fenster sind für die Tiere oft wie unsichtbar, daher fliegen sie dagegen und sterben nicht selten. Die gemeldeten Daten sollen helfen, risikoreiche Gebäude zu identifizieren und weitere Schutzmaßnahmen zu fördern. 

Gerade im Herbst, wenn Millionen Zugvögel auf ihrem Weg in den Süden über Bayern ziehen, komme es zu noch mehr Unfällen als ohnehin schon. 

Das Projekt „Unsichtbares sichtbar machen“ bietet zudem Beratung zu effektiven Schutzmaßnahmen gegen Vogelschlag an. Eine wirksame Methode ist laut dem LBV der Einsatz von dezenten Musterfolien, die die Glasflächen für die Vögel sichtbar machen. „Solche Folien mit Linien und Punkten reduzieren den Vogelschlag drastisch“, sagte LBV-Experte Peter Stimmler laut Mitteilung. Ein Projekt in Regensburg etwa habe gezeigt: Eine Scheibensicherung mit mehr als 400 Quadratmetern Folie reduzierte die Kollisionen an einer Glasfassade um 90 Prozent. 

Stimmler appellierte an Gebäudebesitzer zudem, solche Folien jetzt anzubringen, bevor die Temperaturen unter zehn Grad fallen und eine Montage unmöglich wird. Neben der Folie riet der LBV auch dazu, nachts alle Lichter auszuschalten. Laut Stimmler werden viele Vögel durch künstliche Beleuchtung verwirrt.