Unwetter: Zahl der Todesopfer steigt – Valencia schränkt Straßenverkehr ein
Nach dem verheerenden Unwetter in Valencia können Angehörige der Todesopfer nur schwer Abschied nehmen. Die Stadt räumt Rettungskräften Vorrang in den Straßen ein.

Nach dem verheerenden Unwetter in Valencia können Angehörige der Todesopfer nur schwer Abschied nehmen. Die Stadt räumt Rettungskräften Vorrang in den Straßen ein.

Um den Einsatz der Rettungsdienste nach den Unwettern zu erleichtern, hat die Regierung der spanischen Mittelmeerregion Valencia Verkehrsbeschränkungen angeordnet. Ab Samstag und für zunächst 48 Stunden werde nur noch in besonders begründeten Fällen der Verkehr auf den wichtigen Verbindungsstraßen um die betroffenen Orten erlaubt, kündigte der für Infrastruktur zuständige Beamte, Vicente Martínez Mus, an.

Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska sagte im Sender Cadena Ser, die Zahl der Toten liege jetzt bei 207. Alleine 204 Menschen starben demnach in der am härtesten getroffenen Mittelmeerregion Valencia sowie zwei in der Region Kastilien-La Mancha und einer in Andalusien.

Spanien Valencia FLut Antonia 19.45

In der Notsituation können die Menschen auch nicht angemessen trauern. Vielen Anwohnern war es bislang nicht möglich, von ihren verstorbenen Angehörigen Abschied zu nehmen. Nach der Obduktion werden die identifizierten und nicht identifizierten Todesopfer in die Feria de Valencia gebracht. In der großen Messehalle der Regionalhauptstadt wurde eine 1300 Quadratmeter große provisorische Leichenhalle eingerichtet.

Valencia richtet zentrale Leichenhalle ein

Familienmitgliedern sei der Zugang zu der Leichenhalle nicht gestattet, sagte Nuria Montes, Mitglied der Regionalregierung. „Der beste Ort für die Familien, um auf Nachrichten von ihren Angehörigen zu warten, ist zu Hause“, sagte die Beamtin mit Nachdruck. Wegen ihrer Tonart wurde ihr indes mangelnde Empathie vorgeworfen und sie musste um Entschuldigung bitten. Nach der Unwetterkatastrophe werden zahlreiche Menschen noch vermisst.

FS Spanien Fluten 11:49

Nach den schweren Regenfällen und verheerenden Fluten vom Dienstag im Osten und Süden Spaniens ist die Lage weiterhin schwierig. Die Bergungsarbeiten dauern an. Ganze Orte sind mit Schlamm überzogen. Immer mehr Soldaten helfen mit. Auch die Zahl freiwilliger Helfer wächst. Viele Orte sind nach wie vor abgeschnitten. Fast überall fehlen Lebensmittel, Trinkwasser und Geräte wie Schaufeln.

Einige Züge fahren wieder

Der Bahnverkehr ist aufgrund der Schäden an der Infrastruktur weitgehend gestört. Ab Samstag sollen aber begrenzt die ersten Züge fahren. Zwei Bahnlinien des Nahverkehrs in der Region Valencia und der Hochgeschwindigkeitsservice Euromed zwischen Valencia und Barcelona entlang der Mittelmeerküste nehmen den Betrieb wieder auf, wie die Bahngesellschaft Renfe mitteilte.