Nach Feuer am Sonntag: Rostocks OB: Brandanschlag sorgt für enorme Verunsicherung
Rostocks Oberbürgermeisterin lässt nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Queer-Bar demonstrativ die Regenbogenfahne auf dem Rathaus hissen - als Zeichen gegen Diskriminierung.

Rostocks Oberbürgermeisterin lässt nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Queer-Bar demonstrativ die Regenbogenfahne auf dem Rathaus hissen – als Zeichen gegen Diskriminierung.

Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) hat nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Queer-Bar in Rostock vor einem Stimmungswechsel und zunehmenden Anfeindungen gegen queer lebende Menschen gewarnt. Wenn ein Treffpunkt wie die Bar „b sieben“ schon zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit Ziel eines Brandanschlages werde, dann sorge das für enorme Unsicherheit und für Ängste nicht nur in der Queer-Community, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

„Diese Brandanschläge sind auch ein wenig der Gipfel in einer Reihe von sich fortsetzenden Diskriminierungen.“ Man merke einen Stimmungswechsel und auch zunehmende Anfeindungen. „Wir hören aus der queeren Community, dass ihnen zunehmend wieder Intoleranz und Diskriminierung im öffentlichen Raum entgegenschlägt, sei es nun im Nahverkehr oder beim Einkaufen“, sagte Kröger, die aus Solidarität auf dem Rathaus die Regenbogenfahne hissen ließ.

Kröger bedauerte im politischen Diskurs eine stärker werdende Tendenz zu Polarisierung und Radikalisierung. Eine andere Meinung werde oft nicht mehr zugelassen. In solchen Zeiten würden queere Communitys auch benutzt, um Gemüter aufzuheizen und Debatten zuzuspitzen, betonte die Politikerin. „Uns würde es schon guttun, wenn wir wieder zurückfinden zu einer vernünftigen Debattenkultur, die auch einsieht, dass meistens nicht immer nur einer recht hat, sondern die Wahrheit oft in der Mitte liegt.“