Hohe Anforderungen und Kosten: Viele Feuerwehrhäuser müssen in Hessen neu gebaut und Fahrzeuge angeschafft werden. Die Kommunen ächzen unter dieser finanziellen Last.
Der Ausbau von Feuerwehrhäusern und die Anschaffung neuer Fahrzeuge wird für viele Kommunen in Hessen zur Herausforderung. „Unser Problem ist, dass die Standards und die Anforderungen immer höher werden, dass die Fahrzeuge immer größer und schwerer werden“, sagte ein Sprecher des hessischen Städte- und Gemeindebunds (HSGB). Mit neuen Fahrzeugen und Standards stiegen die Anforderungen an bestehende Feuerwehrhäuser, sodass vielerorts teure Neubauten notwendig seien, die am bestehenden Ort oftmals nicht realisierbar seien, sagte er.
Zudem wünscht sich der HSGB eine Stabilisierung der finanziellen Zuschüsse des Landes für Feuerwehrbauten und Anschaffungen. 2023 habe das Land 47 Millionen Euro beigesteuert – davon seien 69 Feuerwehrhäuser und 159 Fahrzeuge gefördert worden. Allerdings müssten in den kommenden Jahren zahlreiche Häuser aus den 1950er- und 60er-Jahren neu gebaut werden. Auch Fahrzeuge würden im Schnitt nach 20 bis 25 Jahren ausgetauscht.
Innenminister sichert Unterstützung zu
Die neuen Vorgaben für Neubauten und der Sanierungs- und Austauschbedarf würden einige Kommunen belasten. Deshalb wünsche man sich eine längere Übergangsfrist bei der Bewältigung dieser Anforderungen. Ein weiterer Lösungsansatz sei der Zusammenschluss von Ortsteilfeuerwehren an einem neuen Standort, sodass nicht beide Gebäude neu gebaut werden müssten. Die Hilfsfrist, die vorgibt, dass Rettungskräfte in 10 Minuten am Einsatzort sein sollten, mache die Suche allerdings kompliziert, hieß es.
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) sagte dazu: „Das Land Hessen wir die kommunalen Feuerwehren auch weiter tatkräftig unterstützen.“ Das Niveau der mehr als 2.400 Feuerwehren in Hessen müsse auch in finanziell angespannten Zeiten gesichert werden. „Das ist eine Aufgabe für alle staatlichen Ebenen.“ Er sei auch „sehr offen dafür“, die Feuerwehren von „überflüssigen Standards und Anforderungen zu befreien“. So halte es Poseck für falsch, dass „für Feuerwehren in kleinen Ortsteilen, die 10 bis 15 Einsätze pro Jahr haben, annähernd die gleichen Anforderungen gelten wie für Feuerwehren in größeren Städten, die täglich ausrücken müssen.“