Tierseuche: Blauzungenkrankheit: Nicht nur Schafe und Rinder betroffen
Bislang wurden vor allem Fälle bekannt, in denen in Thüringen Schafe und Rinder von der Krankheit betroffen waren. Es kann aber auch andere Tierarten treffen.

Bislang wurden vor allem Fälle bekannt, in denen in Thüringen Schafe und Rinder von der Krankheit betroffen waren. Es kann aber auch andere Tierarten treffen.

Nicht nur Schäfer und Rinderzüchter müssen wegen der Blauzungenkrankheit derzeit besonders aufpassen: In Thüringen sind nachweislich auch Alpakas mit dem für die Tiere gefährlichen Virus infiziert worden. Das geht nach Auskunft des Gesundheitsministeriums aus Daten des sogenannten Tierseuchennachrichten-Systems hervor. 

Demnach wurden in diesem Jahr bis kurz vor Ende Oktober 173 Fälle erfasst, in denen Tiere betroffen waren. Zwar machten Rinder und Schafe darunter die deutliche Mehrheit aus. In zwei dokumentierten Fällen hat die Krankheit aber auch Alpakas erwischt. Zudem wurde das Virus auch bei zwei Zootieren aus der Familie der Hornträger nachgewiesen – um welche Tiere genau es sich dabei handelte, wurde nicht bekannt. Theoretisch können auch Giraffen infiziert werden.

Beruhigung in Wintermonaten erwartet

Die für Menschen ungefährliche Seuche wird über Stechmücken übertragen und kann in schweren Fällen bei Tieren tödlich enden. Laut Friedrich-Loeffler-Institut tritt die Krankheit wegen der Übertragung durch Stechmücken verstärkt in der warmen Jahreszeit bei feuchtwarmem Wetter auf. 

Auch das Gesundheitsministerium geht deshalb davon aus, dass sich die Lage über die Wintermonate zunächst etwas entschärfen wird. Gleichzeitig wird mit einem erneuten Auftreten im nächsten Frühjahr gerechnet. 

Empfängliche Tierarten sollten also weiter geimpft werden. Bereits mehrere 100.000 Impfdosen seien in Thüringen bislang verabreicht worden. 

Die Blauzungenkrankheit, speziell der Serotyp BTV 3, breitet sich seit einigen Monaten auch in Deutschland aus. Im August wurden die ersten Fälle in Thüringen nachgewiesen. Zuvor war die Krankheit laut Gesundheitsministerium letztmalig 2009 dort festgestellt worden.