Streaming: Streamingtipps der Woche
Was sich jetzt zu streamen lohnt, etwa die Netflix-Serie "Diplomatische Beziehungen".

Was sich jetzt zu streamen lohnt, etwa die Netflix-Serie „Diplomatische Beziehungen“.

Politische Intrigen, vorweihnachtliche Verwicklungen und ein Kampf gegen Rechts – was sich diese Woche zu streamen lohnt.  

„Diplomatische Beziehungen“ (Netflix)

Menschliche Abgründe, politische Kämpfe und dann auch noch Spielchen, die zum Krieg führen könnten: „Diplomatische Beziehungen“ auf Netflix hat eine zweite Staffel bekommen. Zum Beginn der Serie wird Karrierediplomatin Kate Wyler (Keri Russell) gegen ihren Wunsch nicht in Kabul, sondern in London Botschafterin der USA – und hadert damit. Doch kaum angekommen, gerät sie in einen Skandal und immer tiefer in die komplizierten innerpolitischen Gefüge ihres Gastlandes. Und da sind noch der attraktive britische Außenminister sowie ihr karrieresüchtiger, egoistischer und fremdgehender Ehemann. 

Wer nun mit dieser Serie neu startet, bekommt zwei Staffeln in direkter zeitlicher Abfolge zum Durchbingen mit zwei fantastischen Cliffhangern am jeweiligen Ende – und bereits Vorfreude auf die angekündigte Staffel 3. Für Fans von Politikserien sei außerdem verraten: Mit Oscargewinnerin Allison Janney stößt in Staffel 2 eine der Hauptdarstellerinnen des Serienerfolgs „West Wing“ (1999-2006; zwei Emmys für die Rolle von C.J. Cregg) als US-Vizepräsidentin zu „Diplomatische Beziehungen“ dazu. Und zwar mit einem Wow-Effekt. 

„Tinkas Weihnachtsabenteuer“ (ARD Mediathek)

Im KiKA gibt es derzeit eine unterhaltsame Fantasy-Serie für die ganze Familie. „Tinkas Weihnachtsabenteuer“ erzählt von Tinka, die halb Mensch, halb Wichtel ist. 2017 ging die erste Staffel an den Start, in der Tinka einen verschwundenen Weihnachtsstern finden und die Welt der Menschen und Wichtel aussöhnen will. Am 20. November und am 6. Dezember folgen die Staffeln zwei und drei. Darin stehen große Veränderungen im Wichtel-Reich an. Der König stirbt und Tinka könnte ihm auf den Thron folgen. Und es geht um Familiengeheimnisse und dunkle Mächte. 

Die dänische Serie ist liebevoll erzählt und wechselt zwischen Tinkas Alltag bei den Menschen mit Schule und Freunden und ihrem Leben in der magischen Welt der Wichtel, zu sehen auf kika.de, in der ARD Mediathek und im KiKA-Player. 

„German Cocaine Cowboy“ (Prime Video)

Alles, bloß nicht die Mitte! Das steht für Joe Marx fest. Denn dann würde er sich langweilen. So zieht es den Schwaben erst ins Hamburger Nachtleben rund um die Reeperbahn. Im Laufe der Jahre wird er schließlich Boss eines berüchtigten Drogenkartells in Kolumbien. Sein Spitzname: „der verrückte Deutsche“, wie Marx in einer Doku erklärt. „German Cocaine Cowboy“ nennt sich die biografische Serie über den Mann, der riesige Mengen Kokain nach Europa schleuste. Die Produktion zeigt seinen Weg ins Rotlichtmilieu samt Verstrickungen in Drogengeschäfte und andere Straftaten bis hin zum Mord. Es geht um seine Jahre im Knast, aber auch um die Liebe, die er den Machern zufolge über eine Dating-Plattform gefunden haben soll. Sechs Folgen umfasst die Prime-Video-Serie, die interessante und spannende Einblicke gibt, auch wenn manches vielleicht zu sehr aus Sicht des Drogenbosses dargestellt wird.

„Jamel – lauter Widerstand“ (ARD Mediathek)

„Ich kann mir nicht vorstellen, hier zu leben. Ich wäre schon lange abgehauen“, sagt Fanta-4-Rapper Smudo bei der Einfahrt in das kleine Dorf Jamel. „Wenn man hier so isoliert ist, umgeben von völkischen Gedankengutträgern, und sich alleine fühlt, dann ist es schon gut, wenn alle hierherkommen und sagen: „Du bist nicht alleine, wir alle machen das zusammen‘“.“ Jamel, ein Dorf mit rund 40 Einwohnern im Norden von Mecklenburg-Vorpommern, hat bundesweit einen Ruf als „Nazi-Dorf“. In der Vergangenheit sollen gezielt Neonazis zugezogen seien. Mittendrin behauptet sich das Künstler-Ehepaar Birgit und Horst Lohmeyer. Auf der Suche nach ländlicher Idylle sind die Lohmeyers 2004, die Situation dort unterschätzend, in den Ort gezogen, wo sie auf rechtsextreme Denkart und Ablehnung bis hin zur Bedrohung trafen. Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte des Ehepaars, das schnell beschließt: „Wenn du hier bestehen willst, musst du an die Öffentlichkeit.“ Sie gründen 2007 das Musikfestival „Jamel rockt den Förster“, das mittlerweile jährlich mehr als 3.000 BesucherInnen in das kleine Dorf lockt. Der Autor Martin Groß begleitet die Familie Lohmeyer und ihr Festival seit 2015 mit der Kamera. Sein Dokumentarfilm „Jamel – lauter Widerstand“ ist ab 20. November in der ARD Mediathek verfügbar.