Neue Politik: Spanien will 300.000 Migranten pro Jahr Aufenthaltsrecht geben
Weil Spanien Arbeitskräfte braucht, will die Regierung bis 2027 rund 900.000 Migranten ohne Papiere eine Arbeitserlaubnis geben. Das soll diese auch vor Übergriffen schützen.

Weil Spanien Arbeitskräfte braucht, will die Regierung bis 2027 rund 900.000 Migranten ohne Papiere eine Arbeitserlaubnis geben. Das soll diese auch vor Übergriffen schützen.

Die spanische Regierung will ab dem kommenden Mai jährlich etwa 300.000 Einwanderern ohne Papiere eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erteilen. Die Entscheidung, die Migrationsministerin Elma Saiz am Mittwoch erläuterte, zielt darauf ab, die Zahl der Arbeitskräfte im Land zu erhöhen. Das Land sei auf Arbeitnehmer aus dem Ausland angewiesen, um seinen Wohlfahrtsstaat finanzieren zu können, sagte die Ministerin. Die Regelung soll vorläufig bis 2027 gelten.

Bei der Entscheidung gehe es nicht nur um eine kulturelle Bereicherung und die Achtung der Menschenrechte, sondern auch um Wohlstand. „Heute können wir sagen, dass Spanien ein besseres Land ist“, sagte Saiz dem Rundfunksender Radiotelevisión Española. Mit neuen Verfahren soll die Bearbeitungszeit von Kurz- und Langzeitvisa gesenkt werden. Migranten sollen zudem besser vor Ausbeutung geschützt werden. Ein Visum für Arbeitssuchende, das bisher auf drei Monate begrenzt war, soll künftig ein Jahr lang gültig sein.

Einbürgerung in Spanien ist eine Antwort auf Geburtenrückgang

Spanien ist weitgehend offen für die Aufnahme von Migranten, auch wenn andere europäische Länder versuchen, ihre Grenzen für illegal Eingewanderte und Asylsuchende zu verschließen. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bezeichnete die Migrationspolitik seiner Regierung oft als Mittel zur Bekämpfung der niedrigen Geburtenrate im Land. Im August besuchte Sánchez drei westafrikanische Länder, um die irreguläre Migration auf die Kanarischen Inseln einzudämmen.

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Die spanische Wirtschaft gehört in diesem Jahr zu den am schnellsten wachsenden in der Europäischen Union. Die Entwicklung wird zum Teil auf die Einwanderung und den starken Aufschwung der Tourismusbranche nach der Pandemie zurückgeführt. Wie viele Ausländer ohne gültige Aufenthaltspapiere in Spanien leben, ist nicht bekannt.