Die Landesaufnahmeprogramme für den Nachzug von Familienangehörigen aus Syrien und Afghanistan laufen zum Jahresende aus. Die Thüringer Migrationsbeauftragte reagiert darauf mit Sorge.
Thüringens Integrationsbeauftragte Mirjam Kruppa hat sich für eine Fortsetzung des Familiennachzugs von syrischen und afghanischen Asylbewerbern im Freistaat ausgesprochen. Die entsprechenden Landesaufnahmeprogramme, die es in Thüringen lebenden Syriern und Afghanen ermöglichen, ihre nächsten Verwandten in Not nachzuholen, laufen zum Jahresende aus. Diese kleine Tür für syrische und afghanische Familie wieder zu schließen, ist nach Ansicht von Kruppa „menschlich und integrationspolitisch“ ein Fehler.
Die Kosten für das Land beschränkten sich dabei auf die Absicherung der Gesundheitsversorgung, erklärte Kruppa weiter. Für alle weiteren Lebenshaltungskosten kämen private Verpflichtungsgeber auf. Das Programm war 2013 erstmalig für syrische Geflüchtete aufgelegt worden. Die rot-rot-grüne Landesregierung hatte es weitergeführt und 2022 nach der Machtübernahme der Taliban auch für afghanische Geflüchtete aufgelegt.
In den vergangenen elf Jahren reisten laut der Integrationsbeauftragten 3.361 syrische Familienangehörige über das Landesaufnahmeprogramm ein, davon 246 von Januar bis Oktober dieses Jahres. Seit 2022 wurden Visa für 53 afghanische Familienangehörige erteilt, davon bislang 37 in diesem Jahr. Die Hürden für die Aufnahmen über die Programme seien zwar hoch, dennoch habe so einigen Menschen in Thüringen eine große Sorge genommen und einigen ihrer Familienangehörigen das Leben gerettet werden können, erklärte Kruppa. Sie hoffe, dass auch die künftige Landesregierung den Wert der Landesaufnahmeprogramme erkenne und sie weiterführe.