Millioneninvestition: Gesundheitsbad öffnet wieder - Neue Angebote
Multimediale Solewelt, neuer Innenbereich, erweiterte Sauna: Im Gesundheitsbad in Bad Schlema wurde kräftig investiert. Andere Kurorte in Sachsen ziehen nach.

Multimediale Solewelt, neuer Innenbereich, erweiterte Sauna: Im Gesundheitsbad in Bad Schlema wurde kräftig investiert. Andere Kurorte in Sachsen ziehen nach.

Nach Millioneninvestitionen öffnet das frisch renovierte Gesundheitsbad in Bad Schlema im Erzgebirge wieder für Besucher. Drei Jahre hat der Umbau gedauert. Von diesem Dienstag (1. Oktober) an stehen nun ein sanierter Gebäudekomplex mit neuem Eingang, Umkleidebereich und moderner Technik zur Verfügung, sagte die Geschäftsführerin der verantwortlichen Kurgesellschaft Kathrin Bösecke-Spapens. Die Saunalandschaft erhielt ein neues Ruhehaus mit Blick über den Kurpark. Dazu kommt eine multimediale Solewelt mit einem Schwebebecken und einem Salzgehalt des Wassers von sechs Prozent.

„Wir dürften in Deutschland derzeit das modernste Gesundheitsbad sein“, sagte Bösecke-Spapens. Für dessen Erneuerung sind inzwischen rund 24 Millionen Euro eingeplant. Bisher verbraucht wurden 17 Millionen Euro, erklärt die Geschäftsführerin. Im nächsten Sommer soll es ohne größere Einschränkungen für Besucher mit dem dritten Bauabschnitt weitergehen. 90 Prozent Förderung komme vom Land Sachsen

Spezielle Radon-Anwendungen

Bis zu 290.000 Gäste könnten künftig das Gesundheitsbad pro Jahr nutzen. „Wir werben auch weiter mit unseren Radon-Anwendungen als Alleinstellungsmerkmal. Radon wird bei verschiedenen Krankheiten und Schmerzzuständen eingesetzt.“ Das Edelgas ist in Bad Schlema etwa in speziellen Therapiebecken zu finden.

Die Kosten für das neue Gesundheitsbad sind im Laufe der Bauarbeiten gestiegen. „Um die Mehrkosten zu stemmen, wurden einzelne Bauabschnitte reduziert und zusammengefasst“, erklärte Bösecke-Spapens. So wurden Erneuerungen im Therapiebereich gekürzt. „Aber wir werden die Eintrittspreise vorerst nicht erhöhen.“ 

Viele vergleichbare Bäder in Sachsen stünden vor der Frage, wie dringend notwendige Sanierungsarbeiten finanziert werden sollen, sagte Helfried Böhme vom Sächsischen Heilbäderverband. „Viele sind in den 2000er Jahren entstanden, bräuchten nun eine Erneuerung und stehen vor der Herausforderung, steigende Baupreise zu stemmen.“

Andere Kurorte investieren ebenfalls

Trotzdem ist im Freistaat laut Böhme zufolge einiges geplant. Eine ähnlich große Investition wolle im Thermalbad Wiesenbad (Erzgebirgskreis) die dortige Kurgesellschaft im Bereich der Rehaklinik bis 2025 verwirklichen. Und im Heilbad Warmbad im Erzgebirge soll die Therme erweitert werden. Außerdem plant Bad Lausick (Landkreis Leipzig) ein Kneipp-Zentrum. 

„Die Kurorte brauchen die Investitionen für die privat-zahlenden Gäste, die die Bereiche Gesundheitsbad und Sauna nutzen.“ Zwar hätten die Orte in den zurückliegenden Jahren gut gewirtschaftet und im Gegensatz zu reinen Freizeitbädern auch schwarze Zahlen geschrieben. Aber die Verluste der Corona-Zeit, in der die meisten der 14 Kurorten in Sachsen keine speziellen Überbrückungshilfen trotz weiterlaufender Kosten bekamen, hätten ihre Spuren hinterlassen. Böhme: „Aber glücklicherweise haben sich die Gästezahlen im ersten Halbjahr 2024 wieder fast auf dem Niveau der Jahre vor der Pandemie bewegt.“